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Ich sagte und schrieb es bereits: Die Liebe von Thich Nhat Hanh zu den Kindern drückt sich auch jetzt noch bei so vielen Gelegenheiten aus: auf Fotos, in Filmen, in Gedichten und Meditationstexten.

Wie oft werden Kinder und deren Gesichter mit Blüten verglichen! Wie oft werden wir aufgerufen, auch unsere eigenen Gesichtszüge so zu entspannen zu lernen, dass unser „inneres Kind“ wieder durchscheinen kann, durch unsere Schleier der Verletztheit, Abstumpfung und des unbeschreiblichen Leidens.

Doch vor allem konnte sich dieser Lehrer ganz offenbar mit Kinderseelen und den Seelen von Jugendlichen verbinden, sie identifizieren. Wir machen aber genau das allzu oft: Weil es so wehtut, uns in die Position des in so vielerlei Weisen abhängigen Kindes wieder hineinzuversetzen, tun wir fast alles, um diese Gefühle nicht erneut zu erleben. Wir ziehen es vor, Machtpositionen einzunehmen, auch in unseren Liebesbeziehungen und engen Freundschaften, um nur ja nicht wieder in diese Verletzbarkeit eintauchen zu müssen. Damit verlieren wir aber den Kontakt zu uns selbst und zu dem anderen Menschen, den wir lieben.

Nun dreht sich im Buddhismus alles um die Liebe und wie wir Aversion, die Abwesenheit von Liebe, heilen können, wie wir überhaupt zu einer reiferen „All-inclusive-Form“ von Zuneigung finden können. Da ich Jahrzehnte meines Lebens in guten therapeutischen Beziehungen zugebracht habe, um meine Wunden und meinen Hunger anzuschauen und neue Nahrungsquellen zu erschließen, lag und liegt es für mich nahe, mich von den Anschauungen,zu verabschieden. Dass wir uns mit unseren eigenen „inneren Kindern“ sowie denen der anderen befassen könnten, um zu größerer Ganzheit und Schönheit in unseren Beziehungen zu finden. Ja, auch, um Frieden schließen zu können.

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Mir ist an mir selbst und an anderen aufgefallen, dass wir Eltern und Großeltern den Kontakt zum Leben und zu unserer Güte, zum Glauben an eine gute Zukunft verlieren, wenn wir uns nicht alle Mühe geben, uns mit unseren verzweifelten inneren Teenagern so auszusöhnen, dass wir sie in allem, was sie taten oder gerade nicht taten, herzlich lieb haben können. Ebenso die Seiten der Kinder, die quengelnden, kränkelnden, widerspenstigen, anspruchsvollen, lauten oder zurückgezogenen Seiten, die so richtig anstrengend sind: Auch und besonders diese wollen angenommen, umarmt werden. Wie sollen wir sonst jemals Frieden schließen können mit unserem Leben, wenn es zu Ende geht – und es geht täglich und minütlich dem Ende entgegen! Wie sollen wir als weise Mentorinnen und Mentoren unsere geschädigten Kinder und Jugendlichen durch Pandemie und sehr viel Angst vor weiteren Katastrophen liebevoll leiten, ermutigend begleiten und realistisch warnend agieren können?

Das aber ist es gerade, was unsere Gesellschaft und alle Gesellschaften jetzt bitter nötig haben: die Aktualisierung unserer Weisheit. Mögen wir in bester Verbindung zu den Blumen außen und innen sein, während wir die zeitweise schwierigen Beziehungen zu unseren Blutsverwandten, aber vor allem auch zu allen Verwandten auf diesem Planeten in Begegnungen der Schönheit verwandeln! Und, wo es nicht gelingt: Mögen wir, Beispiel gebend, immer wieder von Neuem beginnen, die Blumen aller Wesen zu bewässern.

Weitere Beiträge von Monika Winkelmann finden Sie hier

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Monika Winkelmann

Monika Winkelmann

Monika Winkelmann, geboren 1952, Mutter einer erwachsenen Tochter, geschieden seit 2019, hat 1980 mit 28 Jahren ihr erstes Meditationswochenende in Hamburg besucht. Diese tiefgreifende Erfahrung sowie ihr Leben als Alleinerziehende der Tochter Lisa, geb. 1984,  bewirkten, dass sie viele Jahre a...
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