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Buddha, Demokratie und die Inspiration - Begeistert sitze ich im Thalys-Zug Köln-Paris, weil sich gerade eine ebenfalls ältere Frau neben mich gesetzt hat und wir im Nu miteinander ins Gespräch kamen: Wir freuen uns so sehr über das hervorragende Wahlergebnis der Partei DIE GRÜNEN.

„Nach Jahren des Ackerns...“ sagt meine Nachbarin, die bei den GRÜNEN in Niedersachsen arbeitet. „Wir wurden so lange als Spinner bezeichnet!“ Ich nicke nur, denn auch ich habe bei den GRÜNEN gearbeitet, von 1983-1991, im Bundestag in Bonn. Damals war Bonn noch Bundeshauptstadt, und es war eine ähnlich spannende Zeit wie heute. In der Tat können wir festhalten, dass die Botschaft drei Jahrzehnte, also beinahe zwei Generationen gebraucht hat, um in der behäbigen Mitte der Gesellschaft anzukommen Buddha fällt mir ein, und nicht nur hierzu. Es geht vor allem um unsere Absicht. Und es geht darum, nicht süchtig auf die Ergebnisse unseres Handelns zu schielen, sondern jeden Schritt zu achten. In unserer wechselseitigen Allverbundenheit sollen wir uns erkennen, im Papier den Baum und die viele Arbeit sehen lernen, die das Papier in sich birgt. Diese Art von tiefem Schauen habe ich von Thich Nhat Hanh gelernt. Unsere Ebenbürtigkeit also lernen wir zu erkennen und wie welche ethischen Richtlinien zum Glück, würde vielleicht der Dalai Lama sagen, aller Wesen beitragen.
Buddha wollte uns zum Coach unserer selbst ermächtigen, das lehrte mich auch Ruth Cohn, die grosse Begründerin der Themenzentrierten Interaktion. Zur Selbstverantwortung und Mitgestaltung. Ich habe in den ethischen Richtlinien und Gelübden auch gehört, dass wir uns einer wertschätzenden Sprache bedienen sollen, nach innen und aussen, das Verbindende betonend, welches ein hoher Wert bei der „Gewaltfreien Kommunikation ist“. Wir dürfen nicht nur, wir sollen intervenieren, wenn ethische Grundsätze verletzt werden, mit „geschickten Mitteln“, die unseren Absichten entsprechen.

Buddha,  Demokratie und die Inspiration

Meine Nachbarin stimmt freudig zu, als ich ein Loblied auf die Verteidigung der Demokratie singe. „Ja“, sagt sie, „die Zeiten sind vorbei, wo wir selig die Früchte und Privilegien geniessen, jetzt ist Handeln angesagt.“ „Fridays for Future macht es uns vor“, fügt sie hinzu.
„Genau!“ sage ich, und fahre fort, ihr von den beiden Reden zu erzählen, die ich gestern von Noam Chomsky höchstpersönlich gehört habe.
Worauf meine Nachbarin strahlend in Buch aus der Tasche zieht und mir hinhält. Ich lese: Noam Chomsky...Das habe sie sich gerade gekauft.
Unglaublich! Die Sangha Gleichgesinnter ist überall. Leute, schreibt! Übersetzt!
Irgendwann begann jemand, Buddhas Lehrreden aus dem Gedächtnis aufzuschreiben, und diese werden immer wieder übersetzt. Übersetzung ist Neuschöpfung.
Immer, auch die beste.
Gerade die beste.
Shalom.

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Monika Winkelmann

Monika Winkelmann

Monika Winkelmann, geboren 1952, Mutter einer erwachsenen Tochter, geschieden seit 2019, hat 1980 mit 28 Jahren ihr erstes Meditationswochenende in Hamburg besucht. Diese tiefgreifende Erfahrung sowie ihr Leben als Alleinerziehende der Tochter Lisa, geb. 1984,  bewirkten, dass sie viele Jahre a...
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