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Wir befinden uns im Monat Juli. Ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, ist die Inflationsrate in Deutschland mächtig angestiegen. Alles ist teurer geworden. Jeder muss jetzt wieder den Gürtel enger schnallen, ist sparsamer und vielleicht ein wenig geiziger als sonst.

Das Geld wird nicht mehr so großzügig ausgegeben. Und wenn man sich doch großzügig verhält, erwartet man häufig das Verhalten auch von anderen. Wenn ich dir was gebe, verlangt man auch von dem anderen eine Gegenleistung. Es geht immer um eine Win-win-Situation. Manchmal spürt man das als der, der gibt, nicht sofort. Es kann sehr still und langsam an einem nagen: „Und was ist mit mir?“ Es gibt den Spruch: „Du kannst dir mit Geld keine Freunde kaufen!“ Wie ist das eigentlich aus spiritueller Sicht mit der „Großzügigkeit“? Im Mahayana Buddhismus gibt es die sogenannten sechs Paramitas. Es sind Handlungsweisen, von wachen menschlichen Wesen oder für die, die wach und bewusst werden wollen. Paramita bedeutet: Para = ans andere Ufer, Mita = die Weisheit. Also ein Weg, der uns zum Aufwachen führt. Die sechs Paramitas lauten: 1. Großzügigkeit, 2. Disziplin (Ethik), 3. Geduld, 4. Energie (Anstrengung), 5. Mediation (Bewusstheit), 6. Praja (Weisheit, Einsicht). Heute sprechen wir über die Paramita: „Großzügigkeit“.

großzügig

Bei der klaren, egolosen und bewussten Großzügigkeit verlangt der Gebende nichts vom Empfänger zurück. Er gibt absichtslos, was er/sie geben möchte. Jeder spirituelle Pfad fängt mit Sichöffnen an. Sich selber, den anderen, der Welt zu öffnen. Bei der transzendenten Großzügigkeit geht es immer wieder darum, loszulassen, nicht anzuhaften, um so von der Welt und ihrem Leid berührt zu werden. Wenn man diese Form des Gebens übt, geht es nicht nur um Materielles. Anderen Zeit schenken, indem wir jemandem zuhören oder ihn mal persönlich anrufen, uns um jemanden kümmern und für andere Verständnis haben und zeigen, das alles kann ein Ausdruck dieser Großzügigkeit sein. Wir setzen den anderen vor uns selbst. Wir lassen Großzügigkeit walten, indem wir uns mal nicht so wichtig nehmen und stattdessen ein wenig zurückstellen. Dies ist keine leichte Übung in einer Welt, in der das Einzelkämpfertum, das Ich zuerst, Me first, auf individueller und nationaler Ebene, aktuell besonders wieder, stark und massiv ist. Das Zumachen und das Verhärten sind aktuell populärer, als mich in andere wirklich mal hineinzuversetzen und auch mal großzügig, mit Offenheit und Güte den anderen so sein zu lassen, wie er oder sie gerade ist. Wache Großzügigkeit sieht ganz genau, was einer Situation wirklich guttut. Ohne starre, feste Konzepte, sondern von Moment zu Moment. Tag für Tag. Hier einige Fragen zum Reflektieren, um wieder Klarheit zu bekommen:

  1. Wie fühlt es sich an, wenn ich mich mal nicht so wichtig nehme? Fällt mir das schwer? Oder kann ich auch mal über mich lachen?
  2. Wo könnte ich heute Großzügigkeit in meinem Alltag üben?
  3. Gebe ich lieber? Oder nehme ich lieber? Oder ist nicht beides wie zwei Seiten einer Medaille?

 

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Dennis Engel

Dennis Engel

Seit 2005 praktizierender und engagierte Buddhist. 2011 ausgebildet als Kommunikationstrainer. 2015 weitergebildet zum Meditationscoach. 2015-2016 Ausbildung zum Qi Gong Kursleiter absolviert. Durch meine langjährige Erfahrung als Trainer im Mobilfunkbereich, Teilnahme und auch Organisation von Ach...
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