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Wie würde der Mensch jemals Heilung erfahren können, wenn es keine Verletzung gäbe? Wie würde er sich an Schmerzlosigkeit erfreuen können, wenn er keinen Schmerz kennengelernt hätte? Wie würde er Dankbarkeit schätzen können, wenn es gar keine Undankbarkeit gäbe?

Im Frieden zu sein bedeutet, mit der Polarität im Frieden zu sein, ganz (heil) zu sein. Dann ist der innere Frieden Deine Dankbarkeit. Er ist Dein Einverstandensein, auch mit dem Unfrieden. Wer die gefühlte Undankbarkeit in sich annimmt, der kann sie auch in anderen Menschen annehmen und hat kein Problem mehr mit der Existenz der Undankbarkeit. Dankbarkeit ist bei genauer Betrachtung nur eine sich wiederholende Erfahrung mit Undankbarkeit. Wer beides bewusst und abwechselnd erfährt, der ist bewusst in Liebe.

Dankbarkeit soll gar kein Zustand sein, wenn Veränderung erfahren werden will. Gefühle verändern sich ständig, weil der Mensch verschiedene Gefühle, Verschiedenheit erfahren will. Die Polarität will sich erfahren. Mitgefühl will erfahren und gefühlt werden. Gefühle sind die wahrhaftige Orientierung des Herzens. Dazu gehören nicht nur die Gefühle, die der Mensch will und denen er die vermeintliche Höherwertigkeit der Liebe zuordnet. Dadurch schöpft er lediglich den Schatten eigener Minderwertigkeit, der ihm dann im Außen begegnen wird.

Klaus Eibach

Klaus Eibach

Der Autor Klaus Eibach ist Philosoph, Weisheitslehrer und medialer Gefühlscoach. In seinem gerade erschienen Buch „Philosophie der Gefühle“ beschreibt er Gefühle als eine bewusste Sprache der Seele. Gefühle wollen verstanden statt losgelassen, abreagiert, verdrängt oder therapiert werden, w...
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