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Hier finden Sie einen Auszug von "Das Potenzial ganzheitlicher Sexualität" von Vivian Dittmar, aus Ursache\Wirkung №. 127: „Sex und Spiritualität".

Einst tabuisiert, gilt Sexualität heutzutage als frei. Doch stimmt das wirklich? Sex scheint zu einem Konsumgut, zu einer Ware geworden zu sein. Verpassen wir nach wie vor das Einzigartige, das Verbindende und Heilsame?

Wir kommen aus einer Kultur, in der Keuschheit, Enthaltsamkeit und asexuelle Liebe lange als Ideal galten, das unter anderem von der heiligen Mutter Maria verkörpert wurde. Bilder wie dieses ließen wenig Raum für selbstbestimmtes Erkunden und offenes Ausleben von Sexualität.

Heute zeigt die Pornografie unzählige Spielarten von Sex und vermittelt so die Illusion kompletter Enttabuisierung. Alles darf gemacht und gezeigt werden, so scheint es. Jugendliche sehen Pornos, bevor sie überhaupt ihre ersten sexuellen Erfahrungen erleben. Und egal, ob man direkt Pornos konsumiert oder nicht, diese Bilder beeinflussen unser Verhältnis zum Sex.

Was oft übersehen wird: Genau wie das alte Bild der heiligen Jungfrau Maria standardisiert Pornografie Sexualität. Wieder dürfen bestimmte Ausdrücke von Sexualität nicht gelebt werden, weil sie dem Narrativ nicht entsprechen. Fehlte dem christlichen Ideal die körperliche, animalische Außendimension von Sex, so geht der Pornografie die weiche, verletzliche Innendimension von erotischer Liebe ab.

Beide Bilder sind kulturell tief verinnerlicht. Wir befinden uns daher in einer Zwickmühle; die Sexualität ist geprägt von zwei Idealen, die nicht zusammenpassen. Auf der einen Seite steht der Archetyp der Liebe und auf der anderen Seite der Archetyp des Triebs: liebende asexuelle Mütter oder übersexualisierte Nymphen, harte, dominante Machos oder weiche liebende Väter.

Ob wir uns nun gänzlich für eines dieser Ideale entscheiden oder von einem zum anderen pendeln, es gibt in unserem Kulturkreis kaum Vorbilder, die beides gleichzeitig in sich vereinen. Wir leben entweder den Trieb oder die Verletzlichkeit, den Wunsch nach Bindung oder den nach Abenteuer und spalten den jeweils anderen Teil, zumindest zeitweise, ab. Doch hinter beiden Bildern stecken Anteile von uns, die wir für ein wirklich erfülltes, ganzheitliches Leben brauchen.

Den ganzen Artikel finden Sie hier:


Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung №. 127: „Sex und Spiritualität"

Sexualität


 

Vivian Dittmar

Vivian Dittmar

Vivian Dittmar ist Autorin und Gründerin der Stiftung „Be the Change“. Sie engagiert sich für eine holistische Entwicklung von Mensch, Gesellschaft, Wirtschaft und Bewusstsein. www.viviandittmar.net.