Lebensweg finden: Eine Schwester erzählt der anderen von ihrer Entwicklung. Diese führt sie heraus aus einer konservativ-bäuerlichen und katholischen Familie in ein bewegtes, unkonventionelles und sexuelles Leben mit mehreren Liebhabern.
Doch dort bleibt sie nicht stehen. Sie geht konsequent einen spirituellen Weg, auf dem sie die universelle Liebe sucht. Das Buch will dazu anregen, über den eigenen Lebensweg nachzudenken. Vielmehr könnte es noch anregen, sich überhaupt eine Entwicklung zur Freiheit zu öffnen. Ein solcher führt immer zu Hindernissen, die überwunden werden wollen. Das kommt in dem Buch aber eher etwas zu kurz. Über weite Strecken wird der Weg der Protagonistin anhand äußerer Ereignisse beschrieben. Die stärksten Passagen sind jene, in denen die Autorin auch von ihren Enttäuschungen und Lebensdramen berichtet.
Das Buch ist leicht lesbar geschrieben. Es ist eine wertvolle Lektüre für Menschen auf der Suche. Besonders gilt dies wohl für Frauen, die in Zeiten von MeToo über ihre eigene Sexualität nachdenken und neue Zugänge suchen. Anna Maurers Beschreibung ihres Weges kann jungen Frauen vermutlich helfen, eine selbstbestimmte Sexualität zu entwickeln. Die steckt ja viel zu oft in alten – aber manchmal auch in neuen – Klischees und Stereotypen fest. Diese zu überwinden ist ein wesentlicher Teil spiritueller Entwicklung. Auch davon handelt dieses Buch.
Rezensent: Peter Riedl
Anna Maurer, Christine Weissbarth
Beherzt – Wie die Sehnsucht die Angst überwindet
Buch: Carl Ueberreuter Verlag 2021
200 Seiten
Print: 20,00 €, E-Book: 18,99 €
