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Buch

Menschen sind keine Maschinen: Der Astrophysiker Harald Lesch hat mit seinem neuesten Buch wieder ökologische und allgemeine gesellschaftspolitische Fragen aufgegriffen und für eine Welt der Entschleunigung plädiert.

UW117 REZ Harald LeschDie Fortschritte der Technik drohen, den Menschen zum Sklaven von Maschinen zu machen. Er hat immer schneller im Mikrosekundentakt Arbeit zu erledigen und Informationen zu verarbeiten. Die Berechenbarkeit der Arbeit gewährt dem Menschen keine Verschnaufpausen mehr, v. a. in den Pflegeberufen. Die forcierte Anwendung von Elektronik geht einher mit einer grenzenlosen Ausbeutung von natürlichen Ressourcen. Informationsüberflutung ist das Ergebnis eines mit Lichtgeschwindigkeit um die Erde rasenden Informationsaustauschs. Der erschöpfte Mensch braucht Erholungspausen und Grenzen, die Lesch im Ideal des Dorfes anstatt des Global Village sieht. Den Naturwissenschaften wirft Lesch vor, ein Ideal der Berechenbarkeit des Lebens zu verfolgen, das alle Kreativität und Flexibilität tötet und damit Lebensfreude vernichtet. Statt an Effektivität orientiert sich Lesch am „Spiel“, wie es Schiller sah. Die Unvollkommenheit des Lebens genießen zu können, schafft Freiraum. Menschen sind keine Maschinen. Ein nachdenkliches und lesenswertes Buch!
Rezensent: Willi Reis

 

Harald Lesch
Unberechenbar – Das Leben ist mehr als eine Gleichung
Buch: Herder Verlag 2020
176 Seiten
Print: 17, 66 €, E-Book: 13,99 €

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