„Das große Lehr- und Praxisbuch“ erhebt den Anspruch, zu den Wurzeln buddhistischer Lehre vorzudringen und sie verständlich zu vermitteln.
Es will für wirklich Suchende Antworten geben, erfährt man aus dem Klappentext. Das Werk ist in acht Kapitel gegliedert. Autor Volker Christmann widmet sich zunächst der Biografie des Religionsgründers, um dann zu den Lehren des Buddhismus vorzudringen. In Kapitel drei bis acht geht es um die Praxis, also um Meditation.
Allerdings: Was der Autor vor seinen Lesern ausbreitet, ist ein hinduistisches Weltbild. Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden, aber es steht eben Buddhismus auf dem Buchdeckel und nicht Hinduismus. Bereits im Titel wird es deutlich: „Die Reise zum Selbst“. Dass Buddhismus ein Selbst nicht kennt, es als Illusion entlarvt, stört den Autor wenig. Er schreibt: „Wie kann der Tod überwunden werden? Indem Du Dein unsterbliches Selbst erkennst (...)“. So weit, so falsch.
Christmann zitiert, für den Leser ermüdend, seitenweise aus den klassischen Texten, um dann seine oberflächlichen bis falschen Deutungen anzuschließen. Und wenn es in die Tiefe gehen sollte, etwa bei der wichtigen Frage, was Nirwana ist, weiß der Autor nicht weiter.
Insgesamt wird das Buch seinem Anspruch nicht gerecht. Man gewinnt den Eindruck, dass hier lediglich angelesenes Wikipedia-Wissen referiert wird. Verzichtbar.
Buddha, Die Reise zum Selbst – Das große Lehr- und Praxisbuch
Volker Christmann
Buch: Anaconda Verlag, 2020
352 Seiten, Print: 9,95 €
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