Es ist ein interessantes Gedankenexperiment: Wie könnte eine „Kultur des Genug“ aussehen, fragen sich Manfred Folkers, ein Dharma-, Taijiquan- und Qigong-Lehrer, und Niko Paek, Ökonom und bekannter Wachstumskritiker.
Die Autoren dieses Buches sehen die Lehre Buddhas als eine Anleitung, mit der sich die Wirtschaft verändern ließe. Im jetzigen System sehen sie vor allem Gier, Hass und Neid und insofern die Ursachen von Leid im buddhistischen Verständnis. Deshalb üben sie auch Kritik am Wachstumsparadigma der Wirtschaft und setzen dem einen Gegenpol. Innenschau, ein verändertes Bewusstsein und eine Entwicklung hin zu einem neuen Denken beschreiben sie als treibende Faktoren für einen Wandel.
Sie propagieren auch Meditation und Entschleunigung, weil Menschen sich dadurch wieder die Zeit nehmen, genau hinzusehen.
Das Buch ist ein Plädoyer für Genügsamkeit, Reduktion und Selbstbegrenzung und damit ein Aufruf zum Umdenken. Sehr lesenswert.
Niko Paech, Manfred Folkers
All you need is less – eine Kultur des Genug aus ökonomischer und buddhistischer Sicht
Oekom Verlag 2020
256 Seiten
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