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Buch

Indien verstehen: Wenn wir ehrlich sind, dann müssen wir uns eingestehen, dass wir von Indien wenig, ein paar Klischees oder gar nichts verstehen.

Kaempchen mein IndienDer Kontinent ist uns bis heute fremd geblieben. Dabei hat er uns einiges zu schenken. Er kann uns faszinieren und erschrecken. Auch hinsichtlich der Religion, die dort bis heute das Leben prägt in einem Ausmaß, das wir säkularisierten und zuweilen hochnäsigen Europäer nicht begreifen können.

Martin Kämpchen – jahrzehntelang in der Dorfarbeit in Indien lebend und immer wieder in Europa untertauchend – ist da eine absolute Ausnahme. Und nun hat er im Patmos Verlag eine Art Autobiografie vorgelegt über seine Jahrzehnte in Indien. Man darf teilnehmen an seinen Erfahrungen dort und hier und an den beständigen persönlichen Auseinandersetzungen, ja am Ringen um ein Zuhause zwischen den Kulturen. Kämpchen schreibt eine einfache, aber sehr authentische Sprache. Erfahrung ist sein Hauptargument. Emotion steht hoch im Kurs. Und dennoch wird ganz rational und sachlich argumentiert. Manchmal muss man die Lektüre unterbrechen, weil es einem „fast zu viel“ wird. Hinter allem Reichtum der Erfahrungen und Gedanken kommt ein Mensch zum Vorschein, der ganz ernsthaft lebt, was er glaubt. Selten genug. Religion spielt eine große Rolle in seinem Leben. Insofern ist auch das Buch eine faszinierende Einfühlung in die Hindu-Religion.
Wer Indien besser verstehen will, dem ist das Buch nachdrücklich zu empfehlen.

Rezensent: Prof. Dr. Michael Albus

Martin Kämpchen
Mein Leben in Indien - Zwischen den Kulturen zu Hause
Patmos Verlag 2022
479 Seiten
€ 32,90

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