Der Buddha spricht vier Ebenen an, zwei weltliche und zwei spirituelle. Zunächst sollte man darauf achten, sich ethisch so zu verhalten, dass man niemandem schadet. Diese Grundregel für Harmonie in der Gemeinschaft ist allen bekannt und wird allzu leicht vergessen.
„Wie, o Herr, mag Wohlbefinden im Mönchsorden herrschen?"
„Wenn der Mönch selbst Sittlichkeit besitzt und nicht andere wegen hoher Sittlichkeit bekrittelt.
Wenn er, insofern er unbekannt ist, sich durch dieses Unbekanntsein nicht beunruhigen lässt.
Wenn er die vier Vertiefungen, die erhaben-geistigen, gegenwärtiges Wohl gewährenden, nach Wunsch gewinnt, ohne Mühe, ohne Schwierigkeiten.
Wenn er, durch Versiegung der Triebe, noch bei Lebzeiten die triebfreie Gemütserlösung und Weisheitserlösung gewinnt, sie selbst erkennend und verwirklichend.
Insofern mag Wohlbefinden im Mönchsorden herrschen. Ein anderes Wohlbefinden aber, Ananda, das höher und edler wäre als dieses, das, sage ich, gibt es nicht."
Angereihte Sammlung Buch 5 / 106, übersetzt von Nyanatiloka
Kommentar von Dr. Paul Köppler
Die Frage, die hier Ananda, der langjährige Assistent des Buddha, stellt, befasst sich damit, wie man in einer Gemeinschaft (hier besonders der Orden der Mönche) in Harmonie, also zufrieden und glücklich leben kann. Ich denke, man kann die Antworten des Buddha recht gut auf unsere eigene Situation beziehen. Auch wir leben in Gemeinschaft und wollen uns darin wohlfühlen und zufrieden sein.
Der Buddha spricht vier Ebenen an, zwei weltliche und zwei spirituelle. Zunächst sollte man darauf achten, sich ethisch so zu verhalten, dass man niemandem schadet. Diese Grundregel für Harmonie in der Gemeinschaft ist allen bekannt und wird allzu leicht vergessen.
Der zweite Punkt jedoch ist außergewöhnlich. Man sollte sich nicht beunruhigen, wenn man nicht bekannt ist. Ich denke, die Bedeutung dafür liegt darin, frei von Anerkennung und Erfolg zu werden. Wir sollten unsere Zufriedenheit nicht von unserer gesellschaftlichen Bedeutung abhängig machen.
Die dritte Ebene zeigt einmal mehr, wie wichtig es dem Buddha war, die Menschen zu ermuntern, so viel Energie und Zeit in die Meditation zu stecken, um die Vertiefungen (Jhanas) zu erreichen. An anderen Stellen wird übrigens deutlich gesagt, dass das nicht nur für Mönche und Nonnen gilt, sondern auch den Laien sehr ans Herz gelegt wird.
Die höchste Zufriedenheit jedoch kommt durch das endgültige Erwachen, die innere Befreiung von allen Trieben, eine höhere gibt es nicht. Erwachte Menschen in einer Gesellschaft sind die beste Investition für allgemeine Zufriedenheit.
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