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Leben

In seinem Buch „Wenn Shiva wütet, wackelt die Welt – Der Hinduismus als Abenteuer im Alltag Indiens“ reflektiert der Autor seine Indien-Erlebnisse. Ein Auszug.

Wieder mal ein Stopp. Der Bus parkt an einem Restaurant ein, das im Schutz einiger Bäume angenehm kühl wirkt. Erstaunlich viele Leute steigen aus, auch der Fahrer und der Ticketverkäufer, was ich als Zeichen einer offiziellen Pause interpretiere, die bis zur Stärkung der Mannschaft dauern würde. Also Beine vertreten, die verrenkten Gliedmaßen sortieren. Der Sand blendet und sofort ist mir nach Schutz vor der Sonne. Sie steht im Zenit ihrer Schlagkraft: aufrecht stehend ist der Schatten meines Kopfs direkt auf meinen Füßen. Ich mache den Barfußtest und trete aus den Latschen. Unmöglich, auf der Glut zu gehen. Die Fahrgäste hatten sich im Restaurant und an den Tischen unter den Bäumen verteilt. Ich setzte mich raus und musste nicht lange warten, bis ein Junge kam und nach meinem Wunsch fragte. 

Indien

Gerne Chai, ek chai. Der Junge brachte ihn im kleinen, leicht gerillten Glas. Der Tee schmeckte süß und durch Ingwer- und Kardamomaromen delikat würzig. Zum wiederholten Mal überraschte der Geschmack: Da hatte ich nur ein kleines Milch-, Wasser- und Gewürzgemisch mit Tee und Zucker bestellt und geriet in ein beflügelndes Geschmackserlebnis. Die Milch so kräftig wie die stämmige Kuh, die zwischen Restaurant und Straße umherlief, das Aroma erinnerte an indische Märkte und der Zucker machte den Drink zum sättigenden Nahrungsmittel. Fantastisch, ein Karneval der Sinne. Ein Schluck und man wird kulturell umarmt. Mächtige Bäume überragen das Restaurant. Der größte von ihnen mit langen, kräftigen Luftwurzeln ist eine Banyanfeige, die oft in Dorfzentren steht. Der Baum gilt als heilig, er kann einige Jahrhunderte alt werden. Bisweilen ist eine Bank hineindrapiert und ein Tempel integriert. Nach und nach wirkte der Tee: Er machte wach, seine Wärme verspürte ich als Energie im Körper und mir war, als würde sie ein Schild wider die Hitze erzeugen und eine kräftigende Immunabwehr bewirken. Ich begriff, wie wesentlich es ist, den Tee tatsächlich heiß zu trinken. Während Kaffee wie Dynamit wirkt, entfaltet Chai seine Magie sanft, doch gezielt. Er belebt langfristig und auf beruhigende Weise. Hunderte Male würde mir die Idee, Tee zu trinken, als die beste Idee erscheinen, die man im Leben haben kann. Am Bus sah es nach Aufbruch aus. Seltsamerweise stieg aber niemand ein, man stand vor dem Vehikel und diskutierte.

Ich passte in keine Schublade: Kaste unbekannt

Ich ging rüber und erfuhr, dass der Bus kaputt sei. Breakdown. Hatte sich die Kiste also doch zersägt. Ein Reparateur sei bereits unterwegs. Mechanical coming, hieß es. Ich stellte mir vor, wie er auf einem Ochsenkarren anreist. Zurück am Tisch kam der Junge und fragte mich nach meinem Namen. Er wiederholte ihn, einigermaßen korrekt sogar, doch blickte mich ratlos an. Er konnte damit nichts anfangen. War es also wieder mal passiert: Der Junge vermochte meinen Namen keinem sozialen Status einer Kaste oder Religion zuordnen, mein Stand war unentschlüsselbar, ich war nicht greifbar. Verängstigt sah er mich an. Wie um meine Existenz verifizieren zu wollen, sollte ich meinen Namen aufschreiben. Ich kritzelte ihn in mein Notizbuch und riss die Seite heraus. Er nahm das Papier wie eine Trophäe. Und dein Name, wollte ich wissen, naam kya hain?! Devesh heiße er. Oha, den Namen hatte ich schon mal gehört. Dev hat was mit Gott zu tun, ich zeigte also zum Himmel, um anzudeuten, dass Devesh ja ganz groß sei. Oh ja, rief er begeistert, sprang auf und griff sich an die nicht vorhandenen Armmuskeln. Er mimte einen Kämpfer mit Waffe und einen König mit Krone.
And your god?, wollte er dann wissen. Worauf ich nur God zu antworten wusste, was er aber verstand. Er lachte, war wieder versöhnt und nahm mich dann an die Hand, ich solle mitkommen. Am großen Banyanbaum führte er mich zu einem kleinen Tempelschrein, der sich auf einem Steinsockel zwischen den Luftwurzeln des Baums und einer Rindenhöhle im Stamm befand. Weiß gestrichen, umgeben von verwelkten Blüten, die dem Schrein tagsüber beigegeben worden waren.
Der Junge öffnete eine der doppelseitigen Türen und ich sah im Inneren zwei puppenhafte Figuren vor der Rückwand und mittig einen steinernen, stiftartigen und in Öl stehenden Lingam. Der Symbolstein war einst rot bemalt, doch abgegriffen. Shiva sagte ich und Devesh war erfreut, dass mir die Bedeutung bekannt war.
Es brannte der Stumpen einer Kerze im Inneren der Glastüren. Devesh saß davor, säuberte den Tempelkasten, nahm verwelkte Blumen heraus und sprach melodisch, als würde er eine Geschichte singen. Er rückte die beiden handgroßen, mit Stoff bekleideten Figuren näher zusammen und sagte sleeping. Shiva und seine Gemahlin Parvati also schlafen jetzt ein und wollen nicht mehr gestört werden. Wie ein Wiegenlied murmelte er ein Mantra.

Das Dasein wird zum Fest

Das Ambiente in der Einöde widersprach einem gängigen Klischee: Man gerate, so heißt es gerne, in Indien stets in Armut, Hunger, Schmutz und Rückständigkeit. Wenn man dann aber mittendrin ist im Land und Armut, Hunger, Schmutz und Rückständigkeit als Normalität erlebt, relativiert sich das Stereotyp als trivial. Ohne die Not zu ignorieren, pendelt sich die Wahrnehmung auf das Niveau der nackten Gegebenheiten ein und an die Stelle des Schlimmen tritt die kulturelle Dichte gesellschaftlicher Übereinkünfte, die die Nöte zwar nicht ausblenden, es aber dennoch erlauben, das Dasein zum Fest werden zu lassen.
Ein weiteres Klischee hat nicht lange Bestand: Die Hochglanzbroschüren von Reiseveranstaltern zeigen das Land gerne voller Pracht, Kitsch, Tanz und Seligkeit, sie verklären die Realität. Erwartungen werden enttäuscht, wenn man dann nicht in Bollywood landet, sondern in Armut, Hunger, Schmutz und Rückständigkeit. Die Wirklichkeit grüßt ihre Gäste halt gerne anders, als man denkt. So sitze ich hier also im Strohfeuer naiver Erwartungen und bin umgeben von einfachen Standards. Was will man mehr. Indien umgibt einen allzu oft mit Nichtfeierlichem, die Umgebungen sind oft ernüchternde und bisweilen hässliche Tristesse. Doch es ist immer wieder der graue Durchschnitt der Schlichtheit, der fasziniert. Die Einfachheit erinnert, selbst wenn es Autos und Elektrizität gibt, an den Ursprung der Zivilisation. Im Gegensatz zur Perfektion der westlichen Welt ist Indien samt der religiösen Narrative wie ein eigener Mond, der die Erde umkreist.

Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung № 125: „Geist & Gehirn"

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Die Kuh näherte sich. Das riesige weiße Tier schwenkte den Kopf, um nach Fraß Ausschau zu halten, und ganz intuitiv, das hatte ich im indischen Dasein bereits gelernt, kraulte ich ihr kurz die Stelle zwischen den Augen. Das soll ein gutes Karma erwirken. Für die Kuh. Aber auch für mich. Wenn mir eine Kuh im Menschengedränge einer Straße entgegenkam, fand ich diese Geste immer wieder aufs Neue aufregend, das Erspüren der struppigen Stirn war wie ein wohliger Handschlag mit dem unbekannt Mystischen.
Solltest du als Kuh wiedergeboren werden, ist dein früheres Leben vorbildlich gewesen. Seit Jahrtausenden gilt die Kuh in Indien als heilig. Sie gibt Milch und hilft bei der Arbeit. Ihre Milch manifestierte sich schon in der Mythologie des kosmischen Milchmeers, dem Gestirne und alles Leben entsprangen. Das vor mir stehende Exemplar schien dies womöglich tatsächlich zu reflektieren, denn es blickte mit dem typisch gelassenen, nach innen gerichteten Kuhblick.
Im Schoß der Restaurantfamilie konnte sie sich sicher wähnen, sicherer als die Millionen Kühe, die herrenlos durch Stadt und Land irren und, oft abgemagert, vom Müll leben. Sie erinnern an Wesen, die darauf hinweisen, dass jeder aufs Äußerste auf sich selbst gestellt ist. Indien also, India. Der so zauberhaft klingende Name kam mir über die Lippen und befreite mich wie das Pfeifen im Dunklen vor meiner Scheu. Wie ein blinder Passagier bin ich in diesem Steppenrestaurant gelandet. Ich war mit Schecks, Versicherungsbelegen und Wasserreinigungstabletten ins Land gekommen, um die Fremde zu erleben, und saß nun mittendrin im Irgendwo.Ich war vogelfrei, doch befürchtete ich nicht, Freiwild zu werden. Vielmehr genoss ich die Verlorenheit, sie wirkte befreiend. Die Stunden an der Wüstentankstelle waren eine Wohltat, mir war, als würde der Ballast von Herkunft und Individualität neutralisiert, als würde ich mental defragmentiert.

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Matthias Groll

Matthias Groll

Matthias Groll hat Publizistik, Soziologie und Ethnologie studiert und lebt in Berlin. www.wennshivawuetetwackeltdiewelt.de
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