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Leben

Im Zen-Zentrum Altbäckersmühle verbindet der spirituelle Leiter HoKai Österle Zen mit westlichem Bogenschießen. Ein Besuch und eine gemeinsame Übung zeigen, dass es nicht darum geht, den Pfeil ins Ziel zu bringen, sondern in Stille einzutauchen.

Zen und Bogenschießen – damit assoziiert man in der Regel das traditionelle Kyodo, den „Weg des Bogens“. In dieser japanischen Kampfkunst wird das Bogenschießen zu einem hoch ritualisierten Akt, bei dem es vor allem auf die Choreografie der Bewegungsabläufe ankommt.

Westliches Bogenschießen, oder besser intuitives Bogenschießen, ist anders. Hier kommt es nicht auf die exakte Abfolge fest definierter Handgriffe und Schrittfolgen an. Im Vordergrund steht die allein auf das Körpergefühl und die Erfahrung des Schützen basierende Zieltechnik, ohne technische Hilfe oder Zielsysteme.

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Westliches, intuitives Bogenschießen hat dennoch einen meditativen Aspekt. Jeder, der es schon einmal versucht hat, wird dies bestätigen. Vielleicht liegt es an der hohen Konzentration, die man aufwenden muss, um den Pfeil ins Ziel zu bringen. Das Ganze ist der Meditation, dem achtsamen Beobachten eines Meditationsobjekts, etwa dem Atem, nicht unähnlich. Deshalb passt intuitives Bogenschießen bestens zu Zen. Im Zen-Zentrum Altbäckersmühle, in der Nähe des kleinen rheinland-pfälzischen Dorfes Singhofen, sind beide eine fruchtbare Symbiose eingegangen.

Wer hier ein Seminar zum Zen-Bogenschießen besuchen möchte, muss die alte, abgelegene Mühle in ihrer Alleinlage zunächst einmal finden. Zur Anfahrt ist es angeraten, die Wegbeschreibungen auf der Website der Mühle lesen. Elektronische Navigationsgeräte sind nicht immer hilfreich.

Tritt man durch das Eingangstor, öffnet sich der Blick zum Fuß des Tals, durch das der Heimbach leise plätschert. Still und wie verwunschen liegt der Hof der Mühle aus dem 17. Jahrhundert mit seinen liebevoll restaurierten Häuschen links und rechts vor einem. In ihnen befinden sich die Gästezimmer, das Zendo, ein großzügiger Yogaraum, ein Aufenthaltsraum samt Küche, eine Bogenwerkstatt und vieles mehr. Ein Ort zum Wohlfühlen. Durch das Fenster im Zendo hört man den Bach rauschen.

Heitere Gelassenheit ist das Motto von Michael HoKai Österle. Ich bin eingeladen, mit ihm den meditativen Aspekt des intuitiven Bogenschießens zu erforschen. Da ich selbst gelegentlich intuitives Bogenschießen mit der Familie praktiziere, habe ich meinen eigenen Bogen mitgebracht. Ich bin neugierig, wie sich der Zugang von HoKai von meinen bisherigen Erfahrungen unterscheidet.

Intuitive Bogenschützen vergnügen sich in der Regel mit Gleichgesinnten auf einem Parcours. Dort geht man von Station zu Station und nimmt Zielscheiben oder originalgetreue, in Hartgummi nachgebildete Tiere ins Visier. Das hier wird etwas anderes sein.

HoKai und ich gehen einen schmalen Pfad am Hasenbach entlang. Wir erreichen einen länglichen mit Kies aufgeschütteten Platz. An einem Ende sehe ich eine große weiße Zielscheibe, eingerahmt in ein kleines Holzhäuschen. Am anderen Ende steht eine größere Holzhütte mit der Aufschrift „Wolkentor“.

Wir machen uns bereit. Ich muss zunächst die Sehne meines Bogens aufspannen. Denn zum Transport und zur Aufbewahrung wird die Sehne immer abgespannt. Das schont das Holz des Bogens und erhöht so seine Lebensdauer.

HoKai ist zuerst dran. Zunächst eine Verbeugung. Ich beobachte seine langsamen Bewegungen. HoKai findet einen sicheren, zu mir gerichteten Stand. Seine linke Schulter ist dem Ziel zugewandt. Die linke Hand hält den Bogen waagrecht mit der Sehne nach oben. HoKai verharrt einen Augenblick in dieser Position. Atmen. Er dreht den Bogen. Die Sehne zeigt jetzt nach unten. Der Pfeil wird eingelegt und der Bogen in Richtung Ziel gebracht. Die rechte Hand greift zum Pfeilende.

Der Bogen sinkt noch einmal kurz herab, sodass die rechte Hand auf Hüfthöhe des Schützen zur Ruhe kommt. Konzentration. Einatmen. Erst jetzt richtet HoKai seinen Blick zum Ziel, hebt den Bogen, spannt und findet seinen Ankerpunkt. Der Ankerpunkt ist die Position der Zughand bei vollem Auszug des Bogens – der sollte immer gleich sein. Eine halbe Sekunde darauf, während er ausatmet, lässt er den Pfeil frei.

Ohne zu überprüfen, ob der Pfeil sein Ziel gefunden hat, dreht HoKai den Kopf wieder in meine Richtung. Seine Körperhaltung öffnet sich. Beide Hände verweilen leicht ausgestreckt für einen Augenblick auf Schulterhöhe, als wollte er mich segnen. Dann sinken die Hände herab. Diese letzte Position behält HoKai ein paar Augenblicke bei geschlossenen Augen bei.

Es entsteht eine Atmosphäre, die ich nur aus dem Zendo während einer langen Meditationsphase kenne. Einfach Stille. Es wird deutlich, dass der gesamte Vorgang nicht dazu dient, das Ziel zu treffen. Es handelt sich um eine Meditation in Bewegung. Sie wird mit einer Verbeugung abgeschlossen.

Bevor ich an der Reihe bin, wiederholt HoKai das Ganze mit dem Bogen in der anderen, seiner rechten Hand. So langsam, wie er es vorgemacht hat, kann ich das nicht. Ich bin gewohnt, relativ schnell zu agieren: sicherer Stand, Pfeil einlegen, Ziel fixieren, spannen, Ankerpunkt finden, ab mit dem Pfeil. Schauen, ob ich getroffen habe. Sich über das Ergebnis freuen oder enttäuscht sein. Nächster Pfeil.

Zen

Ich bemühe mich, die Bewegung zu verlangsamen. HoKai weist mich darauf hin, dass ich überziehe. Ich spanne den Bogen zu weit. Stimmt. Und etwas aufrechter könnte ich stehen. Stimmt auch. Das Schlussbild ist aber gut. Die abgeschossenen Pfeile stecken in der Zielscheibe relativ nahe beieinander. Immerhin. Das ist in diesem Kontext allerdings vollkommen egal. Es geht eben nicht ums Treffen, sondern im Gegenteil: um Absichtslosigkeit.


Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung № 123: „Buddha heute"

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Es ist gar nicht so einfach, Gelerntes zu verändern und sich auf eine neue Routine einzulassen. Bogenschießen als Meditationsform will geübt sein. So wie jede Art der Meditation. Es gilt, die Ungeduld, das Zweckgerichtete und Planvolle zu überwinden.

Am Ende des Tages sitzen HoKai und ich vor dem Feuer eines Kaminofens und tauschen Geschichten aus. Die Biografie HoKais ist voller Überraschungen. Ich folge gebannt seinen Schilderungen. Nachdenklich ziehe ich mich irgendwann in eines der wunderbar zurechtgemachten Zimmer zurück. Auf dem Heimweg am nächsten Morgen nehme mir vor, beim nächsten Bogenschießen alles langsamer und konzentrierter zu tun.

 Zen-Zentrum Altbäckersmühle, D-56379 Singhofen
Derzeit stehen 16 Gästezimmer mit 22 Betten zur Verfügung.
Die angebotenen Kurse reichen von klassischem Zen über Körpererfahrung wie Yoga, Qigong und Shiatsu bis zu Kontemplation, MBSR, Gartentagen, Kochen und Bogenschießen.
Veranstalter sind herzlich eingeladen, sich mit ihren Seminaren in der Altbäckersmühle einzumieten.
www.zen-zentrum-altbaeckersmuehle.de

Alle Fotos © Hendrik Hortz

Hendrik Hortz

Hendrik Hortz

Frank Hendrik Hortz, Jahrgang ‘65, im Ruhrgebiet geboren und aufgewachsen, Religionswissenschaftler (studierter ev. Theologe und Philosoph), Journalist und Unternehmer. Erste Meditationserfahrungen vor fast 40 Jahren, Buddhist seit etwa 10 Jahren. Herausgeber und Chefredakteur der Ursache\Wirkung.
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