In den Nachrichten ist das Hauptthema derzeit Corona, doch die Welt steht nicht still und so wird in der Zwischenzeit, unbemerkt von der Weltöffentlichkeit, im Rekordtempo der Amazonas weiter abgeholzt.
Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge, wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres 796 Quadratkilometer an Regenwald durch illegale Abholzung zerstört. Diesen fünfzig prozentigen Anstieg beobachtet auch das brasilianische Nationale Institut für Weltraumforschung. Die Veränderungen im Wald werden auf Satellitenbilder verfolgt und sie vermelden allein im März einen Anstieg von dreißig Prozent, im Vergleich zum März des Vorjahres.
Dieser Anstieg steht im direkten Zusammenhang mit der Corona-Krise. Die brasilianische Umweltbehörde entsendet weniger Kontrolleure in die Region, welches das illegale Abholzen vereinfacht. Auch aufgrund der momentanen wirtschaftlichen Lage, hat ein großteil der brasilianischen Bevölkerung ihre Beschäftigung und somit auch ihr Einkommen verloren. Die daher steigende Armut, ist ein wichtiger Faktor: immer mehr Personen nehmen an illegalen Abholzungen im ungeschützten Amazonas teil, um sich ein wenig Geld zu verdienen.
Nicht nur der Regenwald wird zerstört, durch die Rodungen erreicht das Virus abgelegene Gegenden und somit auch indigene Reservate. Dort ist die indigene Bevölkerung dem Virus schutzlos ausgeliefert. Von Seiten der Regierung wird wenig dagegen getan, denn der Präsident Jair Bolsonaro ist ein Befürworter der wirtschaftlichen Ausbeutung des Amazonas.