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Diskurs

Dauerhaft liebevoll, fröhlich und gleichmütig zu werden, so lautet ein Ziel der buddhistischen Praxis. Wer Macht über seine Gedanken und Gefühle gewinnt, dem kann es gelingen.

Im Leben kann man viel richtig und viel falsch machen. Meistens macht man viel falsch. Wäre das nicht so, würde alles in Ordnung sein, und man selbst wäre längst erleuchtet.
Im Buddhismus und somit auch im Leben – denn Buddhismus ist der Weg in ein gelingendes Leben – beginnt alles mit der Unwissenheit, mit der Illusion, die für die Realität gehalten wird. Alle haben sich mit der Unwissenheit so sehr identifiziert, dass man deren Überwindung als eines der zentralen Anliegen von Buddha gar nicht erkennen kann. Vielleicht halten viele deshalb Buddhismus für eine Religion?

Was kann alles falsch gemacht werden:
1. Glauben, es gäbe irgendetwas zu glauben.
2. Glauben, die Welt, die man wahrnimmt, sei die Welt, wie sie ist.
3. Glauben, die Welt, die man wahrnimmt, sei realer als die, die man nicht wahrnimmt.
4. Glauben, Denken wäre wertvoller als Nichtdenken.
5. Glauben, irgendeine Lebensform, irgendetwas, sei wertvoller als irgendetwas anderes.
6. Glauben, dauerhaftes Glück und Zufriedenheit könnten im Außen gefunden werden.
7. Glauben, es gäbe etwas Besonderes zu erreichen oder zu erlernen.
8. Glauben, Erleuchtung wäre etwas Besonderes.

Der Illusion unterliegt man auch deshalb, weil man Leerheit nicht versteht und die Welt für real hält. Nichts in der Welt existiert – für einen, ohne einen. Keine Gedanken und Gefühle, keine Emotionen, kein Ärger, keine Bewertungen, kein gutes oder schlechtes Theaterstück, keine wie auch immer gearteten Dinge. Dinge werden in der buddhistischen Terminologie als Sammelbegriff für alles verstanden: für das Universum, die Götter, die Menschen und die Erde.

Käme ein Außerirdischer auf unseren Planeten, würde er beim Anblick eines Handys oder eines Tischs sicher nicht feststellen: Oh, das ist ein Handy! Oh, das ist ein Tisch! Man ist sich dieser eindeutigen Tatsachen nicht bewusst, so wie man sich ganz vieler, wesentlich anderer Dinge nicht bewusst ist. Man sagt zwar, man wird sterben, hat aber keine Ahnung, was es bedeutet, zu sterben und wie das Sterben ist. Man sagt, man ist sterblich, aber das sind nur Worte. Mit dem Sterben haben sie nichts zu tun. So ist das mit vielen Dingen.

Buddhistisches Geistestraining
Im buddhistischen Geistestraining gibt es 37 Dinge, die zur Erleuchtung führen: vier Grundlagen der Achtsamkeit, vier Formen richtiger Anstrengung, vier starke Fähigkeiten, fünf geistige Fähigkeiten, fünf geistige Kräfte, sieben Erleuchtungsglieder und den Achtfachen Pfad. In diesen 37 Artikeln kommen Meditation und Achtsamkeit mehrfach vor und sind wohl die bekanntesten. Wozu sie genau dienen, ist weniger geläufig. Viele glauben, man müsse nur lang genug meditieren und achtsam sein, und alles werde gut.

Es gibt so viele Deutungen dieser beiden Begriffe, dass man sich im Wust der Definitionen verlieren kann. Richtige Meditation und richtige Achtsamkeit sind jene, die zum richtigen Ziel des Buddhismus, der Erleuchtung, führen. Diese bedarf schon wieder einer Definition, denn Erleuchtungsbegriffe gibt es ebenfalls viele. Alle geheimnisvollen, esoterischen Zustände, die als Erleuchtung bezeichnet werden, sollte man ausschließen. Sie sind interessant, oft auch wertvoll, tun aber nichts zur Sache.

Im Buddhismus geht es um das gelingende Leben, und das ist ganz einfach. Freut man sich, ist man in Liebe und Mitgefühl mit allen Wesen verbunden. Ist man immer gleichmütig, wurde das Ziel eines erleuchteten Lebens erreicht. Beim ersten Ärger, dem ersten Begehren, der ersten Illusion, der man erliegt, ist es mit der Erleuchtung vorbei. Deshalb wird ein erleuchteter Buddha auch als Triebversiegter bezeichnet: Alle Antriebe sind ihm fremd. Die meisten können sich ein Leben ohne Antriebe gar nicht vorstellen.

Den Großteil der 37 Dinge bespreche ich immer und immer wieder, doch über die vierzehn starken und geistigen Fähigkeiten und Kräfte habe ich noch nicht geredet. Es handelt sich um sogenannte Machtgebiete. Die Macht, von der hier gesprochen wird, ist die Macht über die eigenen Gedanken und Gefühle. Sie sind es, die das Leben gelingen lassen oder dessen Gelingen verhindern.

Mit den vierzehn Kräften wird die von richtiger Anstrengung begleitete Konzentration der Absicht, der Willenskraft, des Bewusstseins und des Erwägens bezeichnet. Gemeint ist das wirre Gestrüpp an Gedanken und Vorstellungen, das es zu durchforsten und zu ordnen gilt.

Jeder einzelne Mensch und ganze Gruppen und Völker erliegen fortwährend den abstrusesten Illusionen: Jeder Einzelne ärgert sich, kennt Selbsthass, fühlt sich unsicher, hat Versagensängste, ist nicht so edel und gut, wie er oder sie das von sich glaubt. Ganze Menschengruppen sehen sich als Opfer, weil sie gegen andere Völker „ausgetauscht“ werden sollen. Es gab Genozide, die zum Wohl des eigenen Volks dienen sollten und danach glattweg geleugnet wurden.

All das, im Kleinen und ganz Großen, ist Ausdruck der Unwissenheit und Illusion, in der der Mensch lebt. Die wahren Absichten, die eigenen Ängste, Machtansprüche, die eigene zugrunde liegende Brutalität sind schwer zu erkennen. Man muss das Bewusstsein mit Anstrengung auf diese negativen Kräfte lenken, sie untersuchen, erwägen und herausfinden, wie sie entstehen, was sie bewirken und welches Leid sie verursachen. Das tun wenige. Die dunklen Anteile in jedem Einzelnen und in ganzen Volksgruppen werden totgeschwiegen und verdrängt.

Heilung und Freiheit, auch als Erlösung bezeichnet, können nicht entstehen, ohne das eigene Leben und Handeln mit diesen vier Fähigkeiten zu betrachten. Im Klartext bedeutet das, ohne in allem, was man tut, die eigene Absicht zu erkennen, diese mit Willenskraft, Bewusstheit und Verstand vom Unheilsamen in Heilsames zu wandeln, wird man sich täglich wieder ärgern, die wahren Tatsachen nicht erkennen und daher nicht dauerhaft liebevoll, fröhlich und gleichmütig werden. Das Ich ist zu trickreich, anders ausgedrückt, der Egoismus zu groß. Ohne richtige Achtsamkeit gelingt das alles gar nicht.

Zum Begriff der Achtsamkeit gibt es viele Definitionen: Achtsamkeit sei die Fähigkeit, im gegenwärtigen Moment zu sein, ohne automatisch zu bewerten, und freundlich und annehmend zu sein, eine Art neutrale Freundlichkeit zu entwickeln. Es gibt kaum einen Achtsamkeits- oder MBSR-Kurs, in dem das nicht so oder so ähnlich gelehrt wird. Doch solche Definitionen sind tückisch, man könnte Freundlich-Sein mit Achtsamkeit verwechseln. Im gegenwärtigen Moment sein, ja, ohne automatisch zu bewerten, ja, freundlich und annehmend sein, nein, eine Art neutrale Freundlichkeit entwickeln, ebenfalls nicht.

Letztere Aussagen sind zwar das Ziel der Achtsamkeit, auch Achtsamkeit in ihrer höchsten Vollendung, als Übungsanweisung taugt diese Definition jedoch wenig. Zu früh wird die „Heiligkeit“ vorweggenommen. Gläubige, Priester und Therapeutinnen wollen gut sein, sie leiden am Heiligenschein. Ziel der Übung ist daher nicht, sich diesen aufzusetzen, sondern herunterzureißen. Das gelingt mit der Achtsamkeit und Konzentration auf die Absichten, mit der Übung der Willenskraft, sich Unbewusstes bewusst machen, mit Untersuchung und Erwägung.

In der Satthipattana-Sutra, der Achtsamkeitslehre des Buddha, kommt „freundlich sein“ nicht vor. Achtsam ist es, zu erkennen, dass man freundlich tut, es aber nicht ist. Der deutsche Buddhologe, Johannes Litsch, sagt dazu: „Eine ethische Haltung muss nicht immer auch achtsam sein. Aber umgekehrt ist eine achtsame Haltung oder Handlung immer ethisch.“ Beides ist richtig, aber zu erkennen, dass man Böses tut, ist ebenfalls achtsam. Die unethische Handlung, Böses zu tun, bleibt dabei selbstverständlich unethisch. Das bewusst zu erkennen, ist der ethisch wertvolle Anteil daran, nämlich die Achtsamkeit. Anders ausgedrückt: Wenn man sich ärgert, ist es unheilsam; seinen Ärger zu bemerken, ist achtsam und daher ethisch wertvoll. Es ist gleichzeitig die Voraussetzung, um sich von der Identifikation mit dem Ärger zu lösen, ihn also loszulassen.

Die vier sogenannten Machtfährten, auch starke Fähigkeiten genannt, führen zu den fünf geistigen Fähigkeiten. Die Schwierigkeit bei diesen Ausdrücken liegt in ihrer Ungewohntheit. Niemand verwendet heute Begriffe, wie „starke Fähigkeit“ oder „Machtgefährte“. Heute werden diese Eigenschaften psychologisch ausgedrückt. Sie reichen jedoch über die Psychologie hinaus, sind somit überpersönlich. Es sind Kräfte des Geistes, des Denkens und des Nichtdenkens. Sie führen zu den sogenannten sechs höheren Geisteskräften, fünf weltlichen und einer überweltlichen.

All das sind Begriffe, die außerhalb eines buddhistischen Geistestrainings nicht verwendet werden. Als weltlich kann man alles bezeichnen, was eine Person und deren Psychologie betrifft. Überweltlich wird oft auch als fein- und unkörperlich bezeichnet. Es sind Bewusstseinszustände, die jenseits davon liegen und in den tieferen Stadien der Meditation erfahrbar sind. Als überweltlich werden die Versiegung der Triebe, die triebfreie Gemüts- und Wissenserlösung bezeichnet, also etwas, das wir wieder der Psychologie zuordnen würden, aber auch etwas, was wir uns kaum vorstellen können, denn es bedeutet, alle Gedanken und Gefühle immer unter Kontrolle zu haben. Vielleicht werden sie deshalb als überweltlich, auch im Sinne von nicht vorstellbar, bezeichnet.

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Als weltlich hingegen werden fünf Fähigkeiten bezeichnet, die man heute eher der Esoterik zugeordnet: die Gewinnung „magischer Macht“, die „Macht der Verwandlung“ sowie die „Hervorbringung der magischen Macht“ und die Meisterschaft und Sicherheit darin. Schaut man genauer, was damit gemeint ist, hat das weniger mit Magie, sondern ebenfalls mit Psychologie zu tun. Gemeint ist, die Gesinnung anderer Menschen klar erkennen zu können, wissen, wer diese sind und was sie wirklich wollen.

Jede Mutter sieht das bei ihren Kindern. Gute Lehrer und Therapeuten erkennen das bei ihren Schüleren und Klienten niemand würde das heute als magische Macht bezeichnen. Andere Fähigkeiten, die man erlangen kann, würde man eher der Magie zuschreiben, so die Erinnerung an frühere Daseinsformen, das Erkennen des himmlischen Auges und himmlischen Ohres, sowie andere Fähigkeiten, wie etwa das Über-das-Wasser-Gehen und Ähnliches. Interessanterweise werden diese Fähigkeiten als weltlich, also als gewöhnlich bezeichnet.

Die Verwirrung lässt sich auflösen, wenn man sich bewusst macht, dass diese Begriffe einer Sprache, Zeit und Kultur vor 2.500 Jahren geschuldet sind. Man sollte sie nicht wörtlich, sondern zeitgemäß interpretieren. Dabei sind Wissenschaften ebenso zu berücksichtigen wie Emotionalität und Mystik. Mit am Über-das-Wasser-gehen können kann man jemanden bezeichnen, der seine Gefühle unter Kontrolle hat. Ein himmlisches Auge und Ohr hat jemand, der die komplexen Irrwege der Menschen durchschaut, und die Erinnerung an frühere Daseinsformen ist die klare Bewusstmachung der eigenen Lebensgeschichte.

Ich halte es für wichtig, Buddhismus zeitgemäß zu interpretieren, sich dabei aber nichts auszudenken, sondern dies aufgrund der Erfahrung mit den von Buddha gelehrten Methoden zu tun. Das ist in asiatischen Ländern, Tibet, China und Japan, immer geschehen. Heute klingen die Beschreibungen derartiger Erkenntnisse oft esoterisch, sie können aber auch naturwissenschaftlich, sachlich ausgedrückt werden. Natürlich besteht dabei die Gefahr fehlerhafter Interpretationen, aber diese hat seit jeher bestanden.

Es ist komplex und schwierig, die eigenen Ich-Strukturen zu durchschauen, dem eigenen Egoismus auf die Schliche zu kommen. Zu sehr identifiziert man sich mit dem eigenen Ich-Erleben und hält das illusionäre Ich für real. Ein Ich-Erleben, ja, das gibt es. Ein unveränderliches absolutes Ich, das wiedergeboren werden könnte, das gibt es nicht.

Es scheint fast aussichtslos, das Erleuchtungsziel der Triebversiegung zu erreichen. Es trotzdem anzustreben, ist eine hochinteressante und herausfordernde lebenslange Übung. Wie kann sie gelingen? Wie kann man sie im Alltag üben?
Nyanatiloka Mahathera, ein deutscher Mönch, der in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in Sri Lanka gewirkt hat, hinterließ eine der besten und strukturiertesten Darstellungen des Buddhismus. Er beschreibt das höchste und letzte Endziel alles buddhistischen Strebens als das restlose Erlöschen jeglicher, sich in Gier, Hass und Verblendung äußernden Bestrebungen. Es ist damit auch die endgültige, restlose Befreiung von allem künftigen Wiedergeborenwerdens, Alterns und Sterbens, von Leiden und Elend erreicht. Dieser Zustand wird als Nirwana bezeichnet. Es kommt dabei zum Erlöschen aller Leidenschaften und der Ich-Illusion.
Es ist wichtig, zu verstehen und sich täglich vor Augen halten: Es geht nicht um höhere Fähigkeiten, nicht um die Überwindung der Zeit, um Raumunendlichkeit, das Sehen des klaren Lichts und viele andere abstrakte esoterische Definitionen, mit denen Erleuchtung immer wieder beschrieben wird. Das Ziel des buddhistischen Geistestrainings ist der vom Leiden befreite, reife Mensch und kein überirdisches Wesen.

Mit Arahat und Bodhisattva werden in den klassischen Texten Menschen beschrieben, die Erleuchtung erlangt haben. Sie werden oft ins Metaphysische übersteigert. Dann wird Buddhismus zur Religion und zum Glauben. Man glaubt an die Wiedergeburt. Sie ist nach buddhistischer Erkenntnis gar nicht möglich. Irgendetwas im Menschen, das ist, stirbt und wieder sein wird, müsste an etwas unveränderlich Existierendes, eine Seele oder einem Selbst, etwas Absolutes gebunden sein. Das gibt es nicht. Niemand hat Derartiges jemals gefunden oder nachgewiesen, außer eben die, die daran glauben.

Arahat und Bodhisattva
Als Arahat wird ein Mensch beschrieben, der bestimmte, unterschiedlich hoch ausgeprägte Erleuchtungsstufen verwirklicht hat. Vereinfacht kann man damit Menschen bezeichnen, die mit sich selbst im Reinen sind. Traditionellerweise leben sie in einer monastischen Gemeinschaft als Yogi oder Yogini. Sie müssen sich nicht um ihren Lebensunterhalt kümmern, leben asketisch ohne Bindung an das andere Geschlecht. Gelegentlich sind sie Gurus, Meister und/oder Lehrende. Sie haben Erleuchtung für sich selbst erlangt und sind nicht den Schwierigkeiten eines Berufs-, Beziehungs- und Sexuallebens unterworfen. Konflikt- und beziehungsfähig müssen sie nicht notwendigerweise sein.
Dem gegenüber steht der Begriff des Bodhisattva. Damit werden Menschen beschrieben, die sich ebenfalls erleuchtet haben, sich zusätzlich aber auch um das Wohl anderer Menschen kümmern. Sie stehen mit diesen auf gleicher Höhe, nicht darüber, müssen daher auch konflikt- und beziehungsfähig sein.
Es gibt keinen allgemeingültigen Weg ins Nirwana, ins freie Leben. Methoden und Übungen gibt es so viele, wie es Menschen gibt, denn alle sind unterschiedlich. Ebenso richtig ist allerdings auch, dass alle gleich sind, wenn man auf die Struktur des Menschseins schaut: Alle Menschen sind mehr oder weniger unbewusst, unachtsam, wissen nicht, wie man dauerhaft glücklich und zufrieden wird, haben ihre Gedanken und Gefühle nicht unter Kontrolle, erkennen und wissen nicht, wie sehr unsere Gewordenheit, die Erbanlagen, die Erziehung, unsere Muster und Vorurteile aus der Vergangenheit in dem jetzigen Augenblick wirken. Alle Menschen haben – mehr oder weniger – die Tatsachen des Lebens, der Leerheit, der Leidhaftigkeit und der Vergänglichkeit nicht erkannt, nicht die bedingte Entstehung der Gefühle und Handlungen wahrgenommen.
Ist man so weit, zu erkennen, dass es so, wie man lebt, nicht weitergehen soll, kann man das Leben als Übung betrachten. Wenn man nicht weiß, wo und wie man damit beginnen soll, fängt man einfach irgendwo an. Der Rest ergibt sich, zumindest wenn man nicht falsch übt, von selbst.


Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung №. 114: „Balance finden"

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Was kann man üben
Gut zu sich selbst sein, gesund, wenn möglich vegetarisch, leben, kein Alkohol und keine Drogen, wertvolle Ernährung, ausreichend körperliche und geistige Bewegung. Die Lebensbereiche Beziehung, Sexualität, Beruf, Urlaub und Freizeit untersuchen, konkrete Probleme benennen, erkennen, wann und wo Schwierigkeiten, Ärger und Fehlverhalten auftauchen, diese fallen lassen. Tägliche Meditation. Tägliche Achtsamkeitsübungen für Gedanken, Gefühle und Handlungen. Bewusstheit in besonders unbewusst ablaufende Tätigkeiten, etwa der Sexualität, bringen. Sexualität und sexuelle Reaktion nicht, wie üblich, entstehen und vergehen lassen, sondern bewusst steuern, planen und üben. Ordnung halten. Ethisch leben. Wenn man leidet, sich bewusst machen, dass man leidet.

Erleuchtung ist nichts Geheimnisvolles, sie ist real. Schwer ist nur, sie zu erreichen und zu erhalten. Möge die Übung gelingen.

Bilder © unsplash

Univ.-Prof. Dr. Peter Riedl

Univ.-Prof. Dr. Peter Riedl

Peter Riedl ist Universitätsprofessor für Radiologie und seit über 30 Jahren Meditations- und Achtsamkeitslehrer. Er ist Gründer und war bis Juni 2019 Herausgeber der Ursache\Wirkung, hat W.I.S.D.O.M., die Wiener Schule der offenen Meditation und das spirituelle Wohnheim Mandalahof gegründet. S...
Kommentare  
# Elisen Spies 2022-01-18 14:04
Dabei geht vieles bei vielen schief.
Sie stürzen sich in eine „kippbereite“ Freundschaft. Mit einer Idee davon, sie sind jetzt oder müssen ab nun unheimlich lieb und freundlich sein.
Wie die Psychologie herausgearbeitet hat, steckt dahinter nicht gelebte Aggression.Diese verdrängt.
Das zu beobachten kann man bei Meditationen, doch es gilt einen guten Lehrer dabei zu haben, der darum weiß und nicht schweigt, vielmehr genau das beredet.
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