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Dharma, artha, kama und moksha sind als purusharthas bekannt – 4 Lebensziele, die von jedem Menschen angestrebt werden sollen. Will man diese aber erreichen, braucht man ein langes und gesundes Leben.

Dharma (das Gesetz) bedeutet das rechte Handeln, ein Leben entsprechend den sozialen und kosmischen Gesetzen zu führen, aber auch den eigenen Lebenssinn und Lebensauftrag zu erfüllen. Artha (Geld) bedeutet Fülle, Wohlstand, Vermögen und Erfolg und kama (Lust) wird als weltlicher Genuss, Verlangen und Leidenschaft, oft einseitig als sexuelles Verlangen übersetzt.

Das Höchste ist moksha, die Erlösung, die Erleuchtung. Hindus lehnen weltliches Streben, Lust und Verlangen nach Wohlstand, artha (Geld) und kama (Lust), nicht als unmoralisch ab, sie zählen allerdings zu den sogenannten ‚Sechs Feinden', den Übeln, die der Mensch auf dem Weg zur Erlösung überwinden muss.

Wie schwer oder unmöglich es im täglichen Leben ist, der Herrschaft des artha (Geld) und kama (Lust) zu entkommen, wird in den Schriften oft hervorgehoben.

Im berühmten Schöpfungslied des Rigveda ist kama, das Verlangen, Quelle und Ursprung aller Dinge.

Dieses Verlangen war der Urtrieb, der die Erscheinungswelt aufrechterhält, die hinter dem Kreislauf der Wiedergeburten (samsara) stehende Kraft. Ein Vers im Atharvaveda (AV, 9.2.) begrüßt Kama als ‚Erstgeborenen der Schöpfung'. Im Mahabharata (12.167) streiten die Pandava Brüder, welches Lebensziel das höchste sei. Bhisma tritt für Kama ein. Dies sei die erste Pflicht des Menschen, denn ohne Begierde sei jede Leistung unmöglich. Er sieht Kama als das Geheimnis allen Erfolges, ob materieller oder geistiger Art

Oder wenn Kamadeva, der Gott der Leidenschaft, sagt: „Keinem Wesen ist es möglich, mich zu zerstören. Ein Mensch, der meine Macht kennt, bemüht sich, mich durch das Murmeln von Gebeten zu überwinden; dann besiege ich ihn mit dem Glauben, ich sei das subjektive Ego in ihm. Wenn ein Mensch mich durch Askese überwinden will, dann erscheine ich als Askese in seinem Sinn und verhindere so, dass er mich erkennt. Und wenn ein Wissender mich um der Erlösung willen überwinden möchte, so lache ich ihm fröhlich ins Gesicht. Ich bin der Unvergängliche, den kein Wesen töten noch zerstören kann." (Mahabharata, 14. Buch). Kamadeva ist im Hinduismus der Gott der erotischen Liebe und die Personifikation des Begriffes kama. Meist gilt er als Sohn von Lakshmi, Göttin des Wohlstandes und der Schönheit, sowie Vishnu, in der hinduistischen Trinität der Bewahrer. Andere Überlieferungen sehen ihn als Sohn des Schöpfers Brahma. Er entspricht dem Eros oder Amor – wenn er nicht mehr ist, verschwindet alle Liebe von dieser Erde.

Und wer will das?

Was also, wie?? Sind wir diesem Spiel unentrinnbar ausgeliefert? Ja und Nein. Wenn wir das Ziel zu endgültig stecken, werden wir es wohl nie erreichen, wenn wir aber den einfachen Regeln des Ayurveda folgen, kann uns doch ein GUTES, langes Leben im Gleichgewicht gelingen.

Renata Mörth

Renata Mörth

Renata Mörth, geboren 1945, ist Pharmazeuthin und Psychotherapeuthin und führt seit 1980 das Ayurverdahaus Nexendorf. www.ayuverda-verein.at  
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