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Wonach entscheide ich, welcher Partner richtig für mein Leben ist?

MoonHee beantwortet hier Fragen des alltäglichen Lebens oder Fragen, die ihr schon immer einmal stellen wolltet. In ihrem ersten Beitrag „Wie geht es dir heute? Danke, gut!“ findet ihr mehr Informationen dazu.

Antwort MoonHee:

Das, was die Liebe so außergewöhnlich macht, ist, dass sie eine Sache des Herzens ist und nicht eine des Verstandes. Darin liegt aber auch die Schwierigkeit, die wir mit ihr haben. Auch wenn es nicht so erscheint, sind Menschen besser im Denken als im Fühlen.

Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass in unserem Leben nicht das Herz regiert, sondern der Kopf. Der Mensch als vernunftbegabtes und wissenschaftshöriges Wesen ist ein Kopffüßler. Er denkt und denkt und denkt. Sogar wenn er glaubt, nicht zu denken, denkt er – jedenfalls in den meisten Fällen. Er wägt ab, was richtig oder falsch ist; er lebt in Vergleichen und hinterfragt seine Entscheidungen. Sicherlich ist Denken für ein selbstständiges und gemeinschaftliches Leben notwendig. Doch ein Übermaß, ein Zuviel des Guten, kippt allzu oft in sein negatives Gegenteil um.

Das Problem des kopfgesteuerten Menschen ist der Verlust von Vertrauen in die eigenen Gefühle. Weiß man nicht, was man fühlen soll, dann muss man denken. Jetzt ist Kontrolle besser als Vertrauen. Aber dort, wo Kontrolle oder Misstrauen ist, herrschen Unterdrückung und Zwang, woraus wiederum nichts Gutes erwachsen kann. Denn das Wahre bzw. das Richtige offenbart sich nur in Freiheit.

Partner

Wir alle träumen von der großen Liebe unseres Lebens. Dafür wünschen wir uns, den richtigen Partner zu finden. Was jedoch richtig für uns ist oder nicht, hängt ganz von unserer inneren Freiheit ab, von dem, was wir zulassen können. Je freier wir innerlich sind, desto offener sind wir. Offenheit meint hier nicht Willkür – mir ist alles recht, was kommt –, sondern Klarheit. Die Klarheit, sich selbst und seine Wünsche und Bedürfnisse, fern von Zwängen und Ängsten, sehen zu können, diese anzunehmen und zu leben. Indem ich „richtig“ mit mir selbst bin, bin ich auch für eine ehrliche und echte Partnerschaft bereit. Solange ich jedoch der Diktatur des Denkens unterliege, kann ich den richtigen Partner weder wahrnehmen noch wertschätzen. Das, was ich für wahre Gefühle halte, sind nichts anderes als Gedankenprojektionen. Ich führe also keine Beziehung, sondern spiegle mich monologisch immer nur selbst.

Die Liebe fragt nicht nach Gründen – sie ist. Wollen wir sie, so müssen auch wir, grundlos sein. Bedingungslosigkeit setzt Vertrauen und Hingabe voraus. Allein das Vertrauen in die Liebe macht wahre Liebe möglich – und es ist dieses Vertrauen, das wir brauchen, um richtige Entscheidungen zu fällen. Liebe ist und wird allein durch Liebe.

Weitere Fragen & Antworten von MoonHee Fischer finden Sie hier.

Sie haben eine Frage? Schreiben Sie an m.fischer@ursachewirkung.com

Bilder Teaser und Text© Unsplash
Bild Header © Sigurd Döppel 

Dr. phil. MoonHee Fischer

Dr. phil. MoonHee Fischer

„Was eines ist, ist eines. Was nicht eines ist, ist ebenfalls eines.“ (Zhuangzi) Jenseits eines dualistischen Denkens, im Nichtgeist, gibt es weder das Eine noch ein Anderes. Wo das Eine sich von einem Zweiten abgrenzt, ist keine Einheit, sondern Zweiheit. Die Erfah-rung des Einen – ich bin al...
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