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Der Monat Mai ist da. Eine Tradition des Mais ist es, in ihn hineinzutanzen. Tanzen kann ein Gefühl von Freude und Freiheit hervorrufen. Es kann aber auch, wenn man zu wild tanzt, Orientierungslosigkeit und Verwirrung hervorbringen.

Die letzten Monate haben sehr viel Verwirrung gebracht. Altbekanntes wurde radikal auf den Prüfstand gestellt oder ist sogar ganz verschwunden und hat sich aufgelöst. Wenn wir Verwirrung erleben, können wir die Dinge nicht mehr klarsehen. Starke Emotionen und auch Ängste können Verwirrung begleiten. Doch was ist Verwirrung eigentlich? Im Buddhismus sagt man: „Möge die Verwirrung aufscheinen als Weisheit.“ Verwirrung wird abgeleitet vom Begriff „Verworrenheit“. Verworrenheit bezeichnet in der organischen Psychiatrie einen Begriff für eine formale Denk- bzw. Bewusstseinsstörung. Im Buddhismus steht der wache Zustand, die sogenannte „Erleuchtung“, an erster Stelle. Verwirrung kommt erst nachgelagert. Es sind quasi zwei Seiten ein und derselben Medaille. In unserer Gesellschaft ist es ganz schlimm, wenn Verwirrung auftaucht. Alles soll immer nach Plan laufen. Alles muss immer schön in den gewohnten Bahnen verlaufen. Passiert plötzlich etwas Unvorhersehbares ist Irritation und große Verwirrung da. Im Buddhismus, auf einem spirituellen Pfad, ist Verwirrung nichts Schlimmes. Solange wir nicht aufgewacht sind, die Dinge wirklich sehen, wie sie sind, sind wir verwirrt. Verwirrung ist scheinbar unser Grundzustand. Auch scheint uns der verwirrte Zustand vertrauter zu sein als der wache Zustand.

Verwirrung

 

Es ist so, als wenn wir aus einem Alptraum erwachen. Wir brauchen einen Moment, um zu realisieren, dass das nur ein Traum war. Es gibt da einen Moment von Unsicherheit. War das jetzt ein Traum oder war das jetzt Realität? Auf dem spirituellen Pfad ist die Sichtweise auf die Verwirrung eine genau umgekehrte als in unserer Gesellschaft üblich. Aus der Sicht des Buddhismus ist Verwirrung nichts Schlimmes. Es ist nur wichtig, sie zu erkennen. Aus diesem Grund wird im Buddhismus oder auch anderen Weisheitstraditionen die Praxis der Meditation praktiziert. Hinsetzen, atmen und nichts tun. Statt ständig impulsiv und hysterisch zu reagieren, lieber kontemplativ und reflektiert handeln. Wie in der Meditation sehen, dass Gedanken aus dem Nichts kommen, im offenen Raum verweilen und dann wieder ins Nichts vergehen. Was ist Wirklichkeit? Was ist real? Die Welt mit ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen – Natur, Tiere und Menschen – ist nicht so statisch und fest, wie es uns immer scheint. Dieser offene Raum, in dem alles ständig entsteht und wieder vergeht, ist voller fließender, lebendiger Energie. Warum wollen wir ständig alles festmachen und einfrieren? Woran halten wir fest? Was hält uns oft zurück? Warum nicht mal einen Moment innehalten? Warum nicht aufwachen und sich vertrauensvoll dem Fluss des Lebens anvertrauen und neugierig schauen, was das Leben für uns bereithält?

Im wünsche euch viel Freude und Inspiration beim Erforschen dieses Themas. Bis zum nächsten Mal!

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Dennis Engel

Dennis Engel

Seit 2005 praktizierender und engagierte Buddhist. 2011 ausgebildet als Kommunikationstrainer. 2015 weitergebildet zum Meditationscoach. 2015-2016 Ausbildung zum Qi Gong Kursleiter absolviert. Durch meine langjährige Erfahrung als Trainer im Mobilfunkbereich, Teilnahme und auch Organisation von Ach...
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