Wie gerne kreisen unsere Gedanken darum, was unsere Schwächen sind. Und wenn uns jemand danach fragt, dann können wir viel erzählen. Aber was ist eigentlich, wenn uns jemand nach unseren Stärken fragt?
Die Frage zu beantworten, was eigentlich meine Stärken sind, fällt einem meist gar nicht so leicht. Das hat mitunter einen einfachen Grund: Sie sind mir nicht bewusst, weil sie so selbstverständlich zu mir gehören.
Wir empfinden unsere Stärken nicht bewusst als Stärken
Was ich gut kann, worin ich besonders gut bin, das fällt mir oft so leicht, dass es für mich nichts Besonderes ist. Das bin doch einfach ich. Das ist ja leicht, das kann ja jeder. Solche Sätze tauchen da in uns auf.
Wenn jemand anderer das Gleiche nicht gleich gut kann, dann denkt dieser Teil in uns, dass der andere das nur deswegen nicht gut kann, weil er es noch nicht probiert hat – denn es ist ja nichts dabei. So ist der eine kreativ, der andere organisiert, der nächste hat den Überblick. Und jeder der drei schätzt seine eigene Gabe vielleicht gar nicht als besonders ein.
Das ist schade, weil wir mit einem bewussten Verständnis unserer Stärken unser Leben oft sehr gut so ausrichten können, dass es zu uns passt – damit es sich einfach und freudig anfühlt.
Wir brauchen einen Spiegel
Wie in allen anderen Bereichen unseres Lebens brauchen wir auch hier den Spiegel anderer, um uns gut selbst zu erkennen. Dafür möchte ich in diesem Beitrag ein kleines Tool vorstellen, mit dem jeder diesen Spiegel finden kann. Dieses kleine Tool nennt sich Gabeninterview.
Das Gabeninterview stellt sieben einfache Fragen, die ihr an gute Freunde, Bekannte oder Kollegen weitergeben könnt. Und im Gegenzug könnt ihr ein Gabeninterview für diese Menschen ausfüllen, wenn sie das wollen.
Das Schöne an der Sache: Ihr bekommt einen Blick davon, wer ihr seid – von außen. Aus einer ganz anderen Perspektive als der Innenperspektive. Falls ihr das Gabeninterview an mehrere Menschen weitergebt, entdeckt ihr vielleicht Überschneidungen in dem, wie ihr von außen gesehen werdet, und entdeckt darin einen wichtigen Teil eures Selbst.
Niemand kann mir sagen, wer ich bin
Natürlich kann mir von außen niemand sagen, wer ich bin. Das Schöne daran, dieses Feedback zu bekommen, ist, dass ich merke, wo ich eine Resonanz spüre, wo es ein Erkennen gibt. Ja, stimmt. Das bin ich. Und gleichzeitig erkenne ich vielleicht, dass ich mich trotzdem so noch nie gesehen habe. So erhalte ich die Möglichkeit, ein Stück über mein Selbstbild hinauszuwachsen …
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Wer zum Thema „Was sind eigentlich meine Stärken“ gerne weiterlesen möchte, findet den Beitrag im Blog von Dirk Meints in voller Länge unter diesem Link.
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Zeichnung © Dirk Meints
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