Lieber Herr Putin, ich möchte davon ausgehen, dass Sie wirklich für die Menschen ihres Landes sorgen möchten, dieses Land stärken.
Dass Sie nicht an Einfluss verlieren möchten, dass sie sich von der westlichen Welt bedroht fühlen und freie Meinungsäußerung sowie echte Demokratie als eine Gefahr für den Wohlstand ihres Volkes sehen.
Bitte versuchen Sie zu sehen, dass die gewaltsamen Mittel und die Unterdrückung leider nicht zu diesem Ziel führen. Sie sehen jetzt schon, mit welchem Widerstand Sie rechnen müssen. Denken Sie, dass die Menschen, die jetzt ihre Angriffe erfahren, jemals glücklich unter ihrer Herrschaft leben können? Mit jedem Tag wächst der Widerstand, auch in ihrem eigenen Land. Und global werden Sie vom überwiegenden Teil der Welt isoliert und auch darunter wird Ihr Volk leiden. Wer Gewalt sät, wird Gewalt ernten.
Ich denke nicht, dass die westliche Welt in irgendeiner Weise Ihr Land bedroht. Auch wenn Demokratie und freie Meinung für Sie Feinde sind, so müssen wir in der heutigen Welt die verschiedenen Lebensformen akzeptieren. Die Zeiten, wo Landgewinne einen Vorteil brachten, sind vorbei.
Wir sind heute global aufeinander angewiesen und besonders im Hinblick auf die drohende Klimakrise müssen wir Wege finden, uns davor zu schützen und Vertrauen zueinander haben.
Noch können Sie umkehren und der Welt zeigen, dass Sie ein wichtiger Partner sind, der sich an Verträge hält, der verhandeln kann und so nicht nur für das eigenen Volk, sondern für den Erhalt des ganzen Planeten etwas beiträgt.
Paul Köppler, buddhistischer Lehrer
Dieser Beitrag ist Teil einer Sammlung an Statements buddhistischer Lehrerenden für den Frieden in der Ukraine.
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