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Dass Achtsamkeit sich seit Jahrzehnten in der Tiefe mit dem Thema chronische Schmerzen auseinandersetzt, ist weitgehend unbekannt. Leider. Denn das Breathworks-Programm ist eines der ältesten Achtsamkeitsprogramme und hat einen sehr weisen Blick auf den Umgang mit chronischem Schmerz.

Schmerz, den ich direkt erlebe, geht vorbei. Ein Schnitt, eine Verstauchung, eine Verbrennung ... Der Schmerz vergeht, und der Körper heilt.

Aber chronischer Schmerz vergeht nicht. Chronische Schmerzen bedeuten langes und anhaltendes Leiden und eine nachhaltige Verminderung der Lebensqualität. Auch wenn von außen vielleicht nichts zu sehen ist, kann in mir der permanente Schmerz zu einem Gefängnis werden, der mich alles wie durch einen Filter erleben lässt.

Mindestens zwanzig Prozent der Menschheit leiden unter chronischen Schmerzen. Es gibt großartige Schmerzmittel, die akuten Schmerz lindern. Aber wie geht es uns mit chronischen Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Migräne, Bauchschmerzen?

Schmerzen

Wie beziehe ich mich auf den Schmerz?

Wenn der Schmerz da ist, investieren wir unsere ganze Energie und unsere gesamte Aufmerksamkeit darin, den Schmerz, der da ist, nicht zu spüren. Wir wollen ihn einfach weghaben. Wir sind im Widerstand, machen Vermeidungsbewegungen, unser Kopf ist beschäftigt, wir sind deprimiert. Unser ganzes Leben organisiert sich um den Schmerz, und so wird die Welt immer enger.

In unserer Kultur lernen wir nur, wie wir dem Schmerz ausweichen können. Wie wir ihn kontrollieren, ausmerzen, nicht fühlen können. Alle diese Bemühungen missverstehen, was Schmerz eigentlich ist.

Was ist Schmerz?

Der Körper erzeugt den Schmerz, damit er den Raum, die Zeit und die Bedingungen bekommt, zu heilen. Schmerz so zu verstehen, führt in einen anderen Fokus. Ich gehe aus dem Kampf gegen den Schmerz. Ich nutze den Schmerz, um zu verstehen, was in mir Heilung braucht. Ich versuche, ihn zu verstehen.

Die Achtsamkeit reagiert auf den Schmerz wie auf alle anderen Phänomene. Sie übt keinen Widerstand. Sie fühlt aufmerksam in den Schmerz hinein.

Schmerz ist wie eine Kraft, die gegen mich gerichtet ist, und daher ist die intuitive Reaktion, dieser Kraft eine Gegenkraft entgegenzusetzen. Etwas macht Druck – ich mache Gegendruck. Die interessante Einsicht ist – wenn ich keinen Gegendruck mache, ist die Hälfte des Drucks weg.

Loslassen

Der erste Schritt ist also, den Widerstand als Reaktion auf den Schmerz aufzugeben. Sich nicht mehr anzuspannen, nicht mehr aufzuhören zu atmen, sich nicht mehr zusammenzuziehen als Reaktion. Der nächste Schritt kann sein, den Fokus woanders hin zu lenken und diese Fähigkeit zu üben. Auch aus dem Kreisen der Gedanken auszusteigen, wie ich den Schmerz loswerde ...

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Wer zum Thema „Achtsamkeit und Schmerzen - das Breathworks Programm“ gerne weiterlesen möchte, findet den Beitrag im Blog von Dirk Meints in voller Länge unter diesem Link.

Die Workshops von Dirk Meints finden Sie hier.

Weitere Beiträge von Dirk Meints finden Sie hier.

Zeichnung © Dirk Meints
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Dirk Meints

Dirk Meints

Wie funktioniert die Psyche des Menschen? Warum sind wir wie wir sind? Wie ist Veränderung möglich? Das sind meine ganz persönlichen Lebensfragen, denen ich schon immer auf der Spur bin. Heute arbeite ich als Achtsamkeitslehrer und Psychologischer Berater in Wien. Für die Klärung mein...
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