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Die Coronawelle ebbt langsam ab. Der Frühling mit mehr Sonne und milderen Temperaturen am Tag setzt sich ganz langsam durch. Doch seit kurzem hat sich die Welt radikal verändert. Russland führt Krieg gegen ein Land in Europa, das in Freiheit und demokratisch leben wollte.

Wir werden bombardiert mit Meldungen, Nachrichten und Sondersendungen. Es herrscht keine Ruhe mehr. Alle sind entsetzt und in Aufruhr. Wie in solch einer Zeit zur Stille kommen? Wie findet man Stille in Zeiten des ständigen Aufruhrs? Stille ist nicht Ruhe. Ruhe ist nicht Stille.

Man kann sagen: „Lass mich in Ruhe.“ Man kann aber nicht sagen: „Lass mich in Stille“ (Ausspruch vom Uwe Kolbe – deutscher Lyriker). Viele sehnen sich nach Stille, um sich dort zu erholen. Wir leben ständig mit dem Gefühl, dass unsere Zeit knapp ist. Es gibt eine ganze Industrie, die sich auf Wellness, Auszeit, Pause spezialisiert hat. Alles ist immer gleich ein Projekt. Meditation muss einen Nutzen haben. Doch wenn man in die äußere Stille geht, wenn Stille einkehrt, ist das oft wie ein Schock. Man bekommt Angst vor diesem grenzenlosen Raum, vor der Bodenlosigkeit. Stille macht vielen in unserer Gesellschaft Angst. Wir bemerken dann auch, dass es in unserem Geist gar nicht still ist. Ständig fliegen unsere Gedanken, wie aufgescheuchte Vögel durch unseren Geist. Unser Ego hat ständig Wünsche, Ängste, Sorgen, Verlangen.Es will erobern, besitzen, zerstören oder neu aufbauen. Fühlt sich mal verbunden und dann wieder einsam, alleine und getrennt. Stille kommt oft nur durch Schweigen in unser Herz. Wenn immer weniger vom Außen dazukommt, entsteht auch die innere Stille, und dann kann man allmählich anfangen, die Stille zu genießen. Und es uns so ermöglichen, uns wirklich zu begegnen. Herauszufinden, wer wirklich sind, und zu begreifen, wie alles mit allem zusammenhängt und man nicht unabhängig ist von dem Rest der Welt, von der Gesellschaft, von der wir ein Teil sind. Wir können der Stille in der Natur begegnen. Da sind zwar die Naturgeräusche, aber sie wollen nichts von uns, sie fordern nichts von uns ein. So können wir uns immer mehr einlassen, wieder zurückzukommen ins Hier und Jetzt. Die Sorgen, Ängste, Gedanken loslassen. Unser Smartphone ausschalten und mal loslassen, dass wir schon nichts verpassen werden!

Krieg

 

In der Natur zu sein, ist pures Glück. Sie hilft uns, wieder leicht und stark zu werden. Die Natur begünstigt es, dass wir uns in der Stille aufgehoben fühlen. Aber auch in der Stadt kann man die Stille finden: sich einfach mal schweigend, schlendernd durch die Stadt bewegen und sich einfach, ohne ein konkretes Ziel zu haben, treiben lassen. Oder sich mal in eine Kirche setzen und der Stille lauschen. Sich immer wieder kleine, stille Pausen vom Wahnsinn des Alltags gönnen. Den Moment genießen, nicht wegwollen, nicht getrieben sein. Wer aufhört zu suchen, den findet die Stille. Druck und Stille passen nicht zusammen. Das Weltall ist das Sinnbild für die ganz große Stille.

Meine Gedanken sind gerade bei dem schlimmen Krieg in der Ukraine, wo Demokratie und Freiheit mit Füßen getreten werden, man hilflos ist und nur zuschauen kann. Möge dort bald wieder Frieden herrschen und Stille einkehren!
Viel Inspiration beim In-die-Stille-Gehen. Bis zum nächsten Mal und stille, besinnliche Grüße!

Weitere Beiträge von Dennis Engel finden Sie hier.

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Dennis Engel

Dennis Engel

Seit 2005 praktizierender und engagierte Buddhist. 2011 ausgebildet als Kommunikationstrainer. 2015 weitergebildet zum Meditationscoach. 2015-2016 Ausbildung zum Qi Gong Kursleiter absolviert. Durch meine langjährige Erfahrung als Trainer im Mobilfunkbereich, Teilnahme und auch Organisation von Ach...
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