nayphimsex

Blog

Langsam kehrt der Winter zurück. Leider ist auch Corona mit voller Wucht zurückgekehrt. Und damit Angst, Unsicherheit und Besorgnis. Wie wird alles weitergehen? Welcher Schutz, welches Konzept ist das Beste? Was ist richtig, was ist falsch?

Es ist November. Die Tage werden kürzer und die Nächte länger. Draußen ist es kalt, und man hält sich wieder mehr in Innenräumen auf. Es gibt keinen 100-prozentigen Schutz im Leben, obwohl wir uns den so sehr wünschen.

Die Angst taucht immer wieder auf! Es gibt die kleinen Ängste im Alltag: Wir möchten nicht, dass jemand mitbekommt, wenn wir uns blamieren. Wir möchten nicht, dass jemand mitbekommt, wenn wir etwas falsch machen. Wir möchten immer alles im Griff haben, und wenn uns das nicht gelingt, werden wir unruhig, nervös, geraten in Panik und bekommen Angst. Der alltägliche Ablauf, die Routine darf nicht gestört oder unterbrochen werden. Jede Planänderung wird als Bedrohung wahrgenommen.
Die große Angst, die Urangst, ist die Angst vor dem Tod. Wir müssen alle sterben. Da führt kein Weg daran vorbei. Das ist eine Gewissheit, die für alle gleich ist. Egal, ob wir arm sind oder reich. Jede plötzliche Planänderung ist wie ein kleiner Tod, da wir loslassen müssen, von dem, was wir uns vorgestellt haben. Dieser Schock macht uns wieder bewusst, dass wir nichts unter Kontrolle haben! Wie also mit der Angst am geschicktesten umgehen? Meine Herzenslehrerin Pema Chödrön sagt, dass die Angst oder der Schmerz, den wir erfahren, wenn sich ganz überraschend etwas ändert in unserem Leben, ein Türöffner, auf Englisch „doorway“, zu mehr Freiheit, Echtheit und Lebendigkeit sein kann.

Angst
Die Angst hat das Potenzial, uns vollkommen zu überwältigen. Doch da ist auch die Möglichkeit zu spüren, welche Energie und Kraft in dieser Angst steckt. Da die Angst uns meistens abtrennt vom Spüren, wie es gerade im Moment ist, und wir den Kopf mit all seinen Gedanken und Geschichten voll haben, kommen wir nicht an dieses Potenzial heran. Wir bleiben lieber in unserem bekannten und aus Gewohnheiten bestehenden Kokon und möchten uns am liebsten verstecken und verkriechen. Nicht spüren, was gerade da ist, und uns nicht berühren lassen und offenbleiben. Doch wie bei einem Schmetterlingskokon gibt es auch die Möglichkeit, unsere Gewohnheiten, die uns von Freiheit und Lebendigkeit abschneiden, zu verwandeln und zu transformieren. Doch wie soll das gehen? Was braucht es dafür?
Wir brauchen dafür Mut, auf Englisch „courage“, anzuhalten, nicht wegzulaufen, dazubleiben und zu spüren, was uns Furcht einjagt. Wir erlauben uns, zu entschleunigen, zu atmen und zu entspannen. Wir müssen nicht ständig kämpfen. So erlauben wir uns zurückzukommen. Unsere Aufmerksamkeit zurückzubringen vom Kopf in unser Herz und die Energie der Angst zu spüren, die uns wach macht, die uns aufweckt. Dann ist die Möglichkeit da, aus unserem Gewohnheitskokon auszutreten, unsere gewohnten Pfade zu verlassen und neue Wege einzuschlagen, neue Möglichkeiten einzuladen. Wenn wir das immer wieder üben, stärken wir unsere Zuversicht, mit den Herausforderungen unseres täglichen Lebens, ob kleine oder große Ängste, besser umgehen zu können, ohne dass wir immer das Gefühl haben, allem ausgeliefert oder ausgesetzt zu sein.
Zum Abschluss eine Übung, die uns helfen kann, wieder ins Hier und Jetzt zurückzukommen:

  1. Suche dir einen Platz, wo du ungestört bist, und setz dich auf einen Stuhl oder Meditationskissen.
  2. Lass dein ganzes Körpergewicht auf die Erde, auf den Boden, auf dem du sitzt, heruntersinken und spüre, dass die Erde dich trägt und dir Stabilität und Sicherheut gibt.
  3. Dein Körper ist aufgerichtet und gleichzeitig entspannt.
  4. Spüre deinen Körper, so wie er gerade in dem Moment ist.
  5. Sobald du anfängst, deinen Körper zu bewerten oder zu analysieren, komme wieder zum Spüren zurück.
  6. Nimm einen tiefen Atemzug und atme ganz langsam aus. Das signalisiert deinem Nervensystem zu entspannen.

Diese Übung kannst du solange wiederholen, bist du wahrnimmst, dass du dich wieder entspannst und sicher im Hier und Jetzt bist.

Viel Freude und Inspiration beim Üben und Ausprobieren. Bis zum nächsten Mal!

Weitere Beiträge von Dennis Engel finden Sie hier.

Bild Header © Unsplash

Bild Teaser & klein ©  Unsplash

Dennis Engel

Dennis Engel

Seit 2005 praktizierender und engagierte Buddhist. 2011 ausgebildet als Kommunikationstrainer. 2015 weitergebildet zum Meditationscoach. 2015-2016 Ausbildung zum Qi Gong Kursleiter absolviert. Durch meine langjährige Erfahrung als Trainer im Mobilfunkbereich, Teilnahme und auch Organisation von Ach...
Kommentar schreiben

Gemeinsam machen wir den Unterschied Unterstutze uns jetzt 1