Es ist eine spannende Sache zu erkennen, dass unsere innere und äußere Realität tatsächlich zwei verschiedene Realitäten sind. Geht es uns gut, sind wir mit beiden gut verbunden.
Aber in der Angsterfahrung werden wir von der inneren Realität vereinnahmt und von der äußeren Realität getrennt. Achtsamkeit bringt beide Realitäten wieder ins Gleichgewicht.
Der Unterschied zwischen innen und außen entsteht, weil jeder von uns durch sehr unterschiedliche Beziehungserfahrungen geprägt wurde. Durch sie leben wir alle in einer ganz eigenen inneren Realität.
Bin ich mal von einem Schäferhund gebissen worden, habe ich später vielleicht auch vor einem Pudel Angst. Habe ich mich vor meinem Vater gefürchtet, fürchte ich mich später auch vor Männern, die die gleiche Körpersprache haben, eine ähnliche Stimme, oder die gleichen Gefühle verkörpern wie mein Vater.
Bin ich früher in der Gegenwart anderer beschämt worden, sind mir ähnliche Situationen auch als Erwachsener noch unangenehm. Habe ich an einer bestimmten Kreuzung mal etwas Gefährliches erlebt, fahre ich unbewusst immer einen Umweg um diese Kreuzung. Der andere Weg ist mir irgendwie lieber ...
Es gibt Menschen, die nichts mehr lieben, als im Rampenlicht zu stehen, und solche, für die die gleiche Situation die Höchststrafe ist.
Meine Beziehungserlebnisse in der Vergangenheit schaffen also eine innere Realität, die mich eine Situation als gefährlich oder als freudig erleben lässt.
Welche Gefühle ich mit welchem Ereignis verbinde, darin ist jedes Leben wie ein individueller Fingerabdruck.
Warum ist das so?
Menschen sind emotionale Wesen
Der Mensch hat einen Verstand. Er ist vernunftbegabt, und doch sind wir zutiefst emotionale Wesen. Das liegt daran, dass unser emotionales Gehirn schneller ist, als wir denken können. Anders gesagt, wir kommen in jeder gegebenen Situation in Bruchteilen von Sekunden in ein Gefühl, noch bevor wir die Situation rational bewerten können. Unser Erleben ist somit immer emotional und subjektiv. Einfach, weil der denkende Teil unseres Gehirns wesentlich langsamer ist als der fühlende.
Meine Beziehungserfahrungen prägen also die Gefühle, in die ich heute komme. Das führt dazu, dass ich unweigerlich mit bestimmten Dingen gut und mit anderen schlecht in Beziehung gehen kann ...
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Wer zum Thema „Innere und äußere Realität“ gerne weiterlesen möchte, findet den Beitrag im Blog von Dirk Meints in voller Länge unter diesem Link.
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