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Nach einer Zeit von Magerjahren genieße ich fette Jahre, zahllose Pflanzen, reiche Frucht, himmlische Ernten hervorbringend. Nicht unbedingt im Außen sicht- oder spürbar und auch ganz und gar nicht ohne Schmerzen.

Wenn sich unsere Anstrengungen mehr nach innen wenden, werden wir dort wohl auch beschenkt werden. Und wenn es die Einsicht ist, dass Geschenke im üblichen Sinn nicht zu erwarten sind. Die Metaphern leuchten mir ein: Da gibt es Inflationen und andere Aufblähungen, wenig oder zu viel Regen, Einkommensverluste und unverhoffter finanzieller Segen, Krankheiten bei Pflanzen, Tieren oder bei uns selber und ausgesprochen vitale Zeiten, Perioden voller Freudenfeste mit Hochzeiten und den Festen wohlgeratener Kinder sowie, darauf folgend, ein Pech nach dem anderen: Todesfälle, schwere Krankenzeiten, dunkle Träume und entsprechende Ereignisse in Politik und Nachbarschaft, wenig zu essen und zu trinken und noch weniger aus vollem Herzen zu freuen.

Ich finde, in Seele und Geist verhält es sich ebenso. Beschwingte Höhenflüge, die zu künstlerischen Ergebnissen führen, wechseln sich ab mit den Bemühungen magerer Rinder, durch kraftvolles Pflügen dem vielleicht zu beanspruchten Boden noch eine Ernte abzuringen. Wir müssen es dennoch tun, säen, wässern, jäten und schneiden, leider heutzutage kaum mehr auf echter Erde. Sonst hätten wir mehr Respekt vor den Grenzen der Jahreszeiten, den Gesetzen des Bodens, vor den Bauern und den Grenzen jeden Überflusses und unseren eigenen als Sterbliche.

Zeit

Es tut uns nicht gut, zu kaufen und zu konsumieren. Diese Arbeitsteilung, die kalte, unerbittliche Technik, die unerbittliche Uhren hervorbringt und mit Plastikpistolen schießende Kinder. Langeweile nach der Johannisbeerernte im Garten meiner Großmutter. Verschwitzt nach Stunden der Hausarbeit am Radio hängend, arm, aber glücklich, ohne es zu wissen. Tiere schlachtet man nicht, ohne sie zu ehren und ohne zu danken. Wenn man Menschen getötet hat, vielleicht töten musste, ist man trotzdem traurig und versucht, Frieden in Buße und Vergebung zu finden. Beides können reiche Zeiten sein, die mageren und die fetten, denn beide hängen miteinander zusammen und voneinander ab.

Die Eingebung von heute ist das Unglück von gestern. Sollen wir so denken? Nein. Denn Glück kann Unglück sein. Unglück kann Glück sein. Am verheerendsten ist doch die Seelenlosigkeit, die Gottesferne. Dies wurde mir heute eingegeben.

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Bilder © Unsplash 

Monika Winkelmann

Monika Winkelmann

Monika Winkelmann, geboren 1952, Mutter einer erwachsenen Tochter, geschieden seit 2019, hat 1980 mit 28 Jahren ihr erstes Meditationswochenende in Hamburg besucht. Diese tiefgreifende Erfahrung sowie ihr Leben als Alleinerziehende der Tochter Lisa, geb. 1984,  bewirkten, dass sie viele Jahre a...
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