Ich glaube, ich denke zu viel ... Ich sollte nicht so viel denken … Wenn ich nur mit diesem Denken aufhören könnte, dann wäre ich viel glücklicher …, denke ich.
Heute ein achtsamer Blick auf dieses Phänomen.
Je angespannter ich bin, desto mehr Energie rutscht in meinen Kopf, und ich komme aus dem Denken nicht mehr heraus. Erst wenn sich mein Körper entspannt, wird der Kopf entlastet, ich beginne mich wieder zu spüren und zu entspannen. Die Grübelschleifen hören auf, und ich tauche wieder lebendig in meinem Leben auf.
Der Kopf hört dann auf, Dinge lösen zu wollen, die er nicht lösen kann. Denn manche Dinge müssen gefühlt werden, damit sie sich lösen. Da der Kopf nur denken kann, läuft er beim Versuch, Gefühle zu verwalten, heiß.
Bin ich überfordert und mit meinen Gefühlen in Konflikt, wird meine Aufmerksamkeitsspanne für alles, was auf mich zukommt, immer kürzer. Manchmal ist es kaum noch möglich, sich ein oder zwei Minuten auf eine Sache zu konzentrieren, ohne abgelenkt zu werden. Mein emotionales System baut hier einen wichtigen Überlastungsschutz ein. Sind zu viele unerledigte Dinge, mit denen ich in Konflikt bin, in mir, verweigert mein emotionales System weiteren Input. Halte ich da nicht inne und sammle weiter Dinge, die mich belasten, steigt die Angst, und es gibt irgendwann einen weiteren psychischen Sicherungsschalter – den Burn-out, einen Zustand tiefer Erschöpfung nach permanenter Belastung. Im Burn-out nimmt mir mein emotionales System die Möglichkeit, weiter mit Dingen in Beziehung zu gehen, die mir Angst machen. Es braucht die Zeit, um das zu verarbeiten, was schon da ist.
Stress hat immer mit Überforderung zu tun. Mit einem Zuviel an Konflikten, denen ich nicht ausweichen kann, an inneren oder äußeren Unsicherheiten, die Angst auslösen und generell dem Gefühl, dass ich Situationen nicht gewachsen bin.
Sowohl die Begriffe „Stress“ wie auch „Resilienz“ kommen aus der Physik. Stress ist das Maß dafür, wie lange man etwas belasten kann, bis es kaputtgeht. Und Resilienz ist das Maß dafür, wie lange ich etwas verformen kann und es von allein wieder in seine Ursprungsform zurückkehrt.
Wenn man aus dieser Perspektive auf sein Leben schaut, kriegt man ein gutes Gespür dafür, wie lang man die Belastung noch aushält, bevor etwas kaputtgeht ...
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Wer zum Thema „Ich kann mich nicht mehr konzentrieren!“ gerne weiterlesen möchte, findet den Beitrag im Blog von Dirk Meints in voller Länge unter diesem Link.
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