Wir befinden uns nun im Februar. Der Winter ist immer noch da. Mit Kälte, Eis und Schnee. Ebenso befindet sich die Gesellschaft weiterhin im Lockdown, und viele Menschen sind sehr genervt, frustriert, erschöpft und wissen nicht genau, wie es weitergehen soll.
Egoistischer zu werden, sich abzugrenzen oder sich z. B. mit Alkohol zu betäuben, sind für viele ein Weg, mit der anhaltenden Situation umzugehen. Statt zu sich und anderen freundlich zu sein, ist man häufig sehr hart zueinander und geht auch unfreundlich mit anderen um. Doch in dem Wort „Freundlichkeit“ steckt das Wort „Freund“ drin. Sich selbst ein guter Freund sein. Mit sich selbst freundlich umgehen. Im Buddhismus wird Freundlichkeit auch als „Liebende Güte“ bezeichnet. Im Taoismus hat Freundlichkeit damit zu tun, dass man eine generelle Offenheit kultiviert. Man versucht, nicht einzufrieren in der Körperhaltung und auch nicht in der geistigen Haltung. Freundlichkeit ist aber nicht naiv, sondern benötigt Achtsamkeit/Gewahrsein. Sie ist mit Intelligenz und Weisheit verbunden. Mit Weisheit ist gemeint, dass wir immer wieder Raum und Offenheit in unsere festen Gewohnheitsmuster und Konzepte, wie die Dinge und Menschen zu sein haben, bringen und sie so wieder loslassen können. Freundlichkeit ist ein Startpunkt oder, man könnte auch sagen, eine Grundhaltung. Wir versuchen, für sie offen zu bleiben. Sie zu sehen und zu spüren, dass sie immer da ist. Dass sie ganz natürlich fließt wie ein Bach im Frühling. Dass wir Menschen die Verbindung zueinander brauchen wie die Blume die Sonne oder der Fisch das Wasser. Und dass sie gerade in diesen Zeiten in uns und anderen verschüttet ist, doch unter der Oberfläche immer das ist, sodass man sie immer wieder entdecken und mit ihr in Kontakt kommen kann. Hier ist eine kleine Übung, die helfen soll, sich wieder mit Freundlichkeit zu verbinden und sich ihrer bewusst zu werden.
Hier sind drei Fragen, die man sich abends vor dem Schlafengehen stellen kann:
Wer war heute freundlich zu mir?
Wem gegenüber war ich heute freundlich?
Wem kann ich morgen freundlich begegnen?
Diese einfachen Fragen können uns dabei helfen, sich daran zu erinnern, dass Freundlichkeit immer da ist, auch wenn wir sie nicht immer bewusst wahrnehmen. Diese Übung kann man auch sehr gut mit Kindern durchführen!
Viel Freude und Inspiration beim Üben und bis zum nächsten Mal!
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Arnd
Ein freundlicher, dankbarer Gruß
Michaela