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Wir befinden uns also in einer Krise der Ökonomie und der Politik. Diese Krise unseres kollektiven Systems hat ein falsches, weil längst überholtes Weltbild zur Basis. Es wird Zeit, dieses zu erneuern und unsere menschliche Welt in einen anderen Grund zu stellen – den der Verbundenheit.

In einem ersten Schritt heißt es hinzuschauen. Wirklich hinzuschauen, um zu erkennen, dass unser wirtschaftliches System und damit unsere kollektive Ausrichtung gescheitert sind. Zu erkennen, dass das Politische an sich gescheitert ist, als es sich für ökonomische Zwecke funktionalisieren lassen hat. Und zu erkennen, dass über Jahrhunderte hinweg gewachsene Strukturen und Institutionen in einer globalisierten Welt nicht mehr tragen. Das Hinschauen tut weh. Wir verlieren dadurch kollektiv unsere Mitte, unsere Ausrichtung, ja, jegliches kollektives Ziel.

Krise der Ökonomie

Oder anders formuliert: Wir haben diese Mitte längst verloren, seitdem klar ist, dass wir uns an die Grenze unseres Planeten wirtschaften und unser gesellschaftliches System einen Rattenschwanz an Problemen nach sich zieht, an die niemand gedacht hat, als von Fortschritt und Wohlstandsförderung für alle die Rede war. Denn wer glaubt in einer endlichen Welt wirklich noch an den Fortschritt und ein unendliches Wirtschaftswachstum? An Wirtschaftswachstum als Wohlstandsförderung für alle? Was gibt es im globalisierten Neoliberalismus noch zu träumen?

Trotzdem haben wir uns unser Scheitern noch nicht eingestanden. Wir versuchen nach wie vor die Probleme, die unser System erzeugt, genau durch dieses System zu lösen. Das ist, als würden wir Magenschmerzen genau mit den Lebensmitteln kurieren wollen, die erst zu den Magenschmerzen geführt haben. Doch welche andere kollektive Geschichte können wir denn erzählen? Welche anderen kulturellen Güter als die Marktwirtschaft teilen wir noch?

Den verherigen Teil dieser Serie finden Sie hier. Alle Beiträge von Melanie Lanner finden Sie hier.

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