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Neulich habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wieviel Zeit und Geld Frauen in Kleidung und Kosmetik investieren. Jeden Tag macht irgendein anderer kleiner Laden auf - wahrscheinlich schliesst mindestens ein anderer zur selben Zeit - oder ein Nagelstudio wird gerade eröffnet.

Was tun wir da? Was tun wir Frauen uns selbst an? Es geht um unsere Schönheit, ganz klar. Aber was ist das: Schönheit?
Kann Schönheit die Welt erlösen, wie der Schriftsteller Dostojewski behauptet bzw. einer seiner Protagonisten? Sollen Frauen nun die Welt retten, junge, schöne Frauen? Wer macht die Mode, welche Macht hat Mode, welche Macht hat Schönheit?
Ich glaube, Schönheit hat grosse Macht, wir suchen sie, auch unbewusst, und vielleicht sucht jeder Mensch sie woanders, und wir möchten Schönheit erschaffen. Wir möchten uns erfreuen, an Harmonie, Stimmigkeit, Strahlkraft, Echtheit, Ästhetik, Wohlklang, Wagemut...wir möchten erhoben werden und geniessen es zutiefst, wenn wir es selber vermögen, zu bezaubern.
Mit irgendetwas, einem herrlich komponierten Essen, es kann ein sehr einfaches sein. Einem Geschenk, das die Seele des Freundes berührt. Ein paar Worten, die heilsame Tränen fliessen lassen oder einen Jauchzer hervorrufen. Wir möchten einen angenehmen Anblick bieten, jeder hat einen anderen Geschmack. Und selbst, wenn unsere Wohnung eher einer unordentlichen Werkstatt gleicht, mögen wir eine Blume hineinstellen, einen Gegenstand, ein Bild, eine Erinnerung, die uns beschwingt. Wollen ein Buch neben dem Bett liegen sehen, das uns hilft, dies Leben, dieses zuweilen so schwere Leben wieder anpacken zu können.
Es geht also um mehr als um makellose, gepflegte Nägel und die neueste Mode, auch wenn es unzweifelhaft interessant und aufregend sein kann, eine Frau in einem noch nie gesehenen Outfit zu erblicken, welches ihren Körper umschmeichelt, gekonnt verhüllt.
Ich jedoch wünschte, wir Frauen würden wissen, in unserer Tiefe, dass wir schön sind.
Ich wünschte, dass wir Bildern von Männern (oder Frauen), die Mode entwerfen und uns vielleicht in einer bestimmten Weise sehen wollen, widerstehen lernen.
Ich möchte behilflich dabei sein, Wege der Schönheit zu sehen und zu gehen, die mit Natur, Anmut und Einfachheit und noch viel mehr zu tun haben. Auch mit der Einsicht, dass es ganz andere Ziele im Leben gibt, als zu konsumieren und möglicherweise todunglücklich mit unserem Job zu sein.
Wer sind wir als Menschen, wofür lohnt es sich zu leben? Ich jedenfalls habe diese Fragen in Retreats, durch eine formale Meditationspraxis, beantworten können. Durch Betrachtung von Kunst, durch Schreiben und Geniessen von Poesie.
Göttliche Präsenz zu erfahren, gegenwärtig zu sein, Moment für Moment, scheint mir das Schönste zu sein.

Zum letzten Blog von Monika Winkelmann finden Sie hier.

 

Monika Winkelmann

Monika Winkelmann

Monika Winkelmann, geboren 1952, Mutter einer erwachsenen Tochter, geschieden seit 2019, hat 1980 mit 28 Jahren ihr erstes Meditationswochenende in Hamburg besucht. Diese tiefgreifende Erfahrung sowie ihr Leben als Alleinerziehende der Tochter Lisa, geb. 1984,  bewirkten, dass sie viele Jahre a...
Kommentare  
# Rebecca Stauds 2018-10-16 11:45
Sie sprechen mir aus der Seele!
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