Es gibt die Kategorie der Hoffnung, auch im Buddhismus, und diese nennen wir ‚weise Hoffnung‘.
Weise Hoffnung ist realistisch, geerdet und schließt unsere Lebenserfahrung sowie die Lehren Buddhas mit ein
Wer auf diese Art hofft, Hoffnung zum Ausdruck bringt und andere durch sie inspiriert, weiß, dass Leben unerträglich schwer sein kann und oft ist. Dass sich alles im Wandel befindet und wir uns an nichts im Leben wirklich festhalten können
Die auf diese Weise Hoffende weiß, dass Menschen sich verändern können und auch Situationen, ja, unser Schicksal sich völlig zum Besseren verwandeln kann. Aber nichts muss so sein. Die weise Hoffende ist sich bewusst, dass Menschen Grenzen haben und gleichzeitig über sich hinauswachsen können. Ebenso hat sie gelernt, dass eine kontinuierliche Praxis zwar keine Erfolgsgarantie ist, aber Chancen eröffnet, eine bedeutend umfassendere Perspektive der Betrachtung des Lebens und des sicheren Todes einnehmen zu können.
Jede und jeder von uns inspiriert andere allein durch unsere Lebensweise, unsere Art, unsere Brötchen zu verdienen, zu grüßen, für die Not eines Anderen offen zu sein. Wir sind dann besonders hilfreich, im Sinne von ermutigend, erhebend, wenn wir weder die eigene Not, die uns manches Mal lähmt oder gelähmt hat, verbergen müssen, vor uns selbst noch vor anderen, noch blind sind für die Realität des Schmerzes in der Seele oder am Körper des Mitmenschen sowie für dessen Resilienz.
Wie wir offen bleiben sollten für unser eigenes jähes Ende, so sind auch die Wesen um uns herum betroffen von derselben Gewissheit und Ungewissheit.
Auch dies gilt es, nicht zu verleugnen.
Und dennoch, auf dieser Basis gibt es viel zu hoffen, so viel!
Und wenn es die weise Hoffnung ist, nach der ich mich sehne, auf deren Entfaltung ich realistisch hoffen kann.