Bekommt Egoismus bewusstes Mitgefühl? Bekommt Unzufriedenheit bewusstes Mitgefühl? Bekommt Negativität bewusstes Mitgefühl?
Zufriedenheit ist ein Gefühl, wenn sich der Mensch auch zufrieden fühlt. Der eine hat die Zufriedenheit im Verstand, der andere fühlt sie wahrhaftig im Herzen. Wer meint, immer zufrieden und dankbar sein zu müssen, der zwingt sich etwas zu sein, was er nicht ist. Sei das, was Du auch fühlst, und Du bist wahrhaftig. Dann musst Du nichts mehr sein, weil Du bist. Liebe ist. Das ist die „Ich bin-Gegenwart“, die Präsenz der Gegenwart im SEIN, Liebe SEIN.
Finde heraus, ob sich die Zufriedenheit oder die Unzufriedenheit nach Mitgefühl sehnt. Wer Unzufriedenheit in sich ablehnt, der hat kein bewusstes Mitgefühl für die eigene Unzufriedenheit und wird sie deshalb auch im Außen bekämpfen. Zufriedenheit findet der Mensch, wenn er die Unzufriedenheit in sich als ständigen Spiegel einer jeden Zufriedenheit erkennt. Wahre Zufriedenheit ist innerer Frieden, der sich an der Wahrheit ständigen Wechsels von Zufriedenheit und Unzufriedenheit orientiert.
Alles wird sich immer wieder erfahren, bis der Mensch im Reinen mit der Existenz der Gegensätzlichkeit ist. Es gibt kein Yin ohne Yang. Rein zu sein bedeutet, reine Liebe (alles in seiner Ganzheit) zu sein. Im Reinen zu sein bedeutet auch, im Mitgefühl zu sein mit den Gefühlen, die der Mensch im Laufe seines Lebens erfährt, mit den leichten als auch mit den schweren Gefühlen.
Das Leichte ist der ständige Spiegel von allem Schweren. Fühle, was Dir schwer fällt und fühle, was Dir leicht fällt. Es wird immer schwere und leichte Aufgaben, schwere und leichte Kost, schwere und leichte Texte, schwere und leichte Körper, schweres und leichtes Gepäck, schwere und leichte Entscheidungen geben. So soll es sein.
Du kannst ein Leben lang gegen die Schwere ankämpfen oder das bewusst annehmen, was Dir schwer (leicht) fällt. Auch Erleichterung kann sich dann bewusst erfahren. Die Leichtigkeit des Seins verbirgt sich im SEIN, wenn alles Leichte (Schwere) sein darf. Finde Deinen Frieden im SEIN, im Einssein, all-umfassende Liebe SEIN.
Auch Anstrengung wird immer sein. Strenge wird sein und in Güte aufgehen. Fühle, wie streng (gütig) Du zu Dir selbst und zu anderen bist. Mitgefühl ist die Güte des Herzens, die Strenge und Güte bewusst in sich vereint. Fühle, was Dich anstrengt, was Dich erschöpft und, was Dir Kraft gibt. Mitgefühl ist die bewusste Kraft des Herzens, eine innere Kraft, die selbst in der Tiefe der absoluten Kraft- und Willenlosigkeit eine kraftvolle Wirkung entfaltet.
Mitgefühl als Weisheit des Herzens ist keine abstrakte Vorstellung,
sondern folgt der Lebenserfahrung. Mitgefühl ist keine Ideologie,
sondern ein natürlicher und subjektiver Bewusstseinszustand,
der den eigenen Erfahrungen mit Gefühlen entspricht.
Mitgefühl ist ein Bewusstseinszustand, der daran anknüpft, dass sich ein Mensch bewusst mit seinen Gefühlen beschäftigt. Ohne die bewusste Erfahrung von Gefühlen kann sich auch Mitgefühl nicht bewusst entwickeln. Wer nicht darauf achtet, welche Gefühle er sät, der wird auch die Gefühle seiner Ernte nicht erkennen können. Wer nicht über seine Gefühle nachdenkt, der wird auch Deine Gefühle nicht verstehen.
Mitgefühl ist kein Erfolg, der mit Meditation einhergeht, wenn das Leben bewusst im Herzen gefühlt erfahren werden will. Deine Erfahrungen selbst sind ein Erfolg, die auf einer anderen Ebene keinen Misserfolg mehr kennen. Wandlung (Transformation) selbst findet im Herzen statt. Mit dem Herzen zu sehen bedeutet, Liebe zu sein. Das Herz sieht die all-umfassende Liebe, weil es Liebe ist. Es sieht das Licht durch jeden Schatten, weil es wieder zu Licht geworden ist.
Wer meint, es gäbe niedere und höhere Gefühle, der bewertet seine Gefühle statt bewusst im Mitgefühl zu sein. Welches Gefühl braucht tiefes Mitgefühl, die niederen oder die höheren, die erniedrigten oder die erhöhten? Gefühle lassen den Menschen wachsen. Dafür muss er vorher unerwachsen gewesen sein. Gefühle, die der Mensch nicht will, lassen ihn am meisten wachsen. Dann wächst zugleich sein Mitgefühl. Die Liebe wächst durch Mitgefühl.
Ablehnung braucht viel Mitgefühl. Ablehnung erfährt jeder im Laufe seines Lebens. Ablehnung geht mit vielen Gefühlen einher, die sich erfahren wollen. Aus der Ablehnung heraus kann dann auch bewusste Annahme erfahren werden. Der Mensch könnte gar keine bewusste (Selbst-) Annahme erfahren, wenn er nicht den Spiegel der (Selbst-) Ablehnung hätte.