Mal verlässt Du jemanden, mal wirst Du verlassen. Verlassen will sich erfahren. Der Kampf und das Festhalten (Klammern) an Menschen und Beziehungen will sich erfahren, so wie sich Aufgeben und Loslassen erfahren wollen.
Der Kampf im Außen ist immer ein Spiegel des Kampfes im Innern. Es ist ein Kampf mit Gefühlen. (Selbst) Erkenntnis im Innern kann den Kampf im Außen befrieden. Frieden findet der Mensch in sich. Dazu muss er auch Frieden mit seinen Gefühlen schließen.
Beobachte genau, ob Du Gefühle wahrhaftig loslassen kannst und, wann Dich Gefühle gefangen nehmen und in die Tiefe ziehen. Schau, wann Du Deinen Gefühlen entkommen kannst oder, ob Sie bewusst erfahren und bewusst zu Mitgefühl werden wollen. Das Werden ist das Sein, im Mitgefühl SEIN.
Schau, wo es Dich gefühlsmäßig hintreibt und, wann es Dich wegtreibt. Gefühle sind die oftmals treibende Kraft. Sehnsucht ist die treibende Kraft. Schau, zu wem es Dich hinzieht und, wann es Dich wegzieht. Anziehung und Interesse wollen sich genauso erfahren wie Abstoßung und Desinteresse.
Du kannst nicht immer gleich aus Beziehungen oder vor Problemen weglaufen, sagen viele. Du kannst Dich nicht immer gleich trennen. Es sind Gedankenmuster. Natürlich kannst Du weglaufen, Dich trennen, aber Du kannst auch ausharren und weiterprobieren. Welches Gefühl probierst Du dann?
Letztlich kannst Du nicht aus Deiner Haut heraus, egal, wofür Du Dich entscheidest. Das bedeutet, Du nimmst Deine Erfahrungen mit Gefühlen immer mit. Sie sind Dein Mitgefühl.
Bei genauerer Betrachtung wirst Du jedes alte Muster, welches Du hinter Dir lassen möchtest oder loslassen möchtest, immer durch ein neues ersetzen.
Das ist dann Deine neue Erfahrung, die Du wählst. Du musst nichts Altes loslassen, weil Du das Neue nur durch das Alte sehen kannst. Jedes Loslassen ist ein Spiegelbild von Erfahrungen mit Anhaftungen. Lediglich die Leere ist leer, das Nichts ist reines Nichts.
Wer sich dauerhaft zwingt in einer Beziehung zu bleiben, der folgt seinem Zwang. Freiwilligkeit fühlt sich anders an. Schau, wo Du Dich zwingst, etwas zu sein oder etwas fühlen zu wollen, was Du nicht wahrhaftig fühlst. Wo Du Dich betrügst, da zeigt Dir Dein Körper die Wahrheit. Nicht um Dich zu bestrafen, sondern um Dich erkennen zu lassen.
Lebe mit der Konsequenz Deiner Entscheidungen, wenn Du bleibst oder, wenn Du gehst. Beides ist ok, es sei denn Du verurteilst Dich. In dem Maße wie Du Dich verurteilst, kannst Du Dir dann auch selbst vergeben.
Wer sich allerdings ständig richtig entscheiden will, der will sich immer auch für das richtige Gefühl entscheiden und es dann möglichst festhalten.
Doch Gefühle sind die unberechenbaren Wellen des Ozeans, der in der Fülle all seiner Wellen erfahren werden will – bis die Wellen wieder in die Stille zurückkehren. Auch Unberechenbarkeit ist ein Schatten, ein Seelenanteil.