Am 23. Juli fand das 3. Salzburger Achtsamkeitsforum mit Dan Siegel im Bildungszentrum St. Virgil statt. Der amerikanische Neurowissenschaftler erforscht seit vielen Jahren die Mechanismen unseres Geistes und ist Ehrenmitglied des Österreichischen Bundesverbandes für Achtsamkeit und Mindfullness (ÖBAM).
„Achtsamkeit ist eine Form der Bewusstheit, die entsteht, wenn wir willentlich und nicht-wertend Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment richten.“
Im Workshop führte Dan Siegel die Teilnehmer in die theoretischen Grundlagen des Geistes ein und stellte eine Achtsamkeitsübung der besonderen Art vor. Das sogenannte ‚Rad der Bewusstheit’ führt nicht bloß durch unsere fünf Sinne, sondern darüber hinaus zum 6., 7. und 8. Sinn. Siegel versteht die Wahrnehmung des inneren Körpers und unserer Organe als 6. Sinn, die bewusste Wahrnehmung geistiger Aktivität als 7. Sinn und den Sinn für Beziehung und Verbindungen außerhalb unseres Körpers als 8. Sinn. Achtsamkeit endet demnach nicht beim Spüren des Atemflusses oder unserer Körperempfindungen. Besonders eindrücklich fand ich das Konzept der Integration, das die Fähigkeit Verknüpfungen im Gehirn, aber auch Verbindungen auf allen Ebenen im Leben herzustellen, als Grundvoraussetzung für ein gesundes, achtsames Sein definiert. Das führt zur Regulation unserer Aufmerksamkeit, Moralität und harmonischen sozialen Beziehungen. Wenn keine Integrität gegeben ist, dann kippt ein System entweder ins Chaotische oder Rigide. Das zeichnet sich u.a. bei psychischen Krankheiten ab.
Vielen Dank an Dan Siegel und den ÖBAM für eine wundervolle Veranstaltung!