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… jeder Einzelne auf der Welt Vegetarier werden würde? Würde es den Planeten ‚retten‘ und den Klimawandel eindämmen oder müssten dann noch mehr Menschen auf der Welt hungern?

Die Macher des YouTube-Kanals ASAPScience haben diesbezüglich ein spannendes Video hochgeladen. Darin zeigen sie, wie die Welt aussehen würde, wenn alle Menschen sich vegetarisch ernähren würden.

Es gibt viele Gründe, auf Fleisch zu verzichten: Für manche ist es eine ethische Entscheidung, andere wollen ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern und manche sind schlicht und einfach zu arm, um sich Fleisch zu leisten. Dies ist zum Beispiel in Indien der Fall: Rund 30% der Bevölkerung ernähren sich vegetarisch, weil Fleisch zu teuer ist. Momentan ist jedoch eine Änderung zu verzeichnen. Während der Anteil der Vegetarier in den reichen Ländern steigt, sinkt er in den ärmeren, da dort der Reichtum zunimmt. Parallel zum wirtschaftlichen Wachstum stellten Forscher einen erhöhten Fleischverzehr fest.


Doch zurück zur eigentlichen Frage: Was wäre, wenn alle Menschen sich vegetarisch ernähren würden?
Nun ja, zuallererst würde die Zahl der Tiere in der Landwirtschaft sinken. Momentan gibt es weltweit 20 Milliarden Hühner, 1,5 Milliarden Kühe, circa eine Milliarde Schafe und eine Milliarde Schweine. Gemeinsam belegen allein diese Tiere eine Fläche von 33 Millionen Quadratkilometern. Für all jene, die sich unter dieser Zahl nicht viel vorstellen können: 33 Millionen Quadratkilometer entsprechen ungefähr der Gesamtfläche von Afrika. Und hierbei geht es nur um die Fläche, die die Tiere benötigen (wobei man hier vermutlich nicht nur von ‚artgerechter Haltung‘ reden kann). Die Fläche, die gebraucht wird, um ihr Futter herzustellen, wurde noch gar nicht mit eingerechnet.
Wir würden weniger Treibhausgase produzieren, denn durch die Ausscheidungen der Tiere bildet sich Methan, und dieses ist für rund 15% der Treibhausgase verantwortlich. Für all jene, denen diese Zahl nichts sagt: Die Abgase aller Autos, Flugzeuge und Züge produzieren zusammen weniger, als durch die Massentierhaltung entsteht.


Dies führt zum nächsten Punkt: Für die Massentierhaltung werden viele Wälder gerodet. Würde man diese Flächen wieder mit Nährstoffen versetzen, könnten sich diese in Graslandschaften oder gar in Wälder zurückverwandeln und das äußerst umweltschädliche CO2 absorbieren. Nicht alle Flächen würden sich von der massiven ‚Ausbeutung‘ erholen, doch diese könnten in Wohnflächen umgewandelt werden.
Durch die vegetarische Ernährung könnten wir auch unseren Wasserverbrauch stark reduzieren, denn 70% unseres Trinkwassers werden ausschließlich für die Landwirtschaft genutzt. Allein für ein Kilo Rindfleisch werden 15.000 Liter Trinkwasser benötigt. Zur Veranschaulichung: Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden verbrauchen die Deutschen täglich fürs Duschen, Zähneputzen und Waschen rund 122 Liter. Zählt man nun den Konsum von Fleisch dazu, kommt man auf rund 5.288 Liter. Ein enormer Anstieg also.

Hört sich alles schön und gut an, doch Schattenseiten gibt es auch hier: Etwa eine Milliarde Menschen sind in diesem Bereich der Landwirtschaft tätig – diese würden sich umorientieren müssen oder gar arbeitslos werden. Auch die Herstellung von Soja oder Kaffee ist alles andere als umweltfreundlich, da hierfür ebenfalls enorme Mengen an Wasser verbraucht werden, vor allem in Ländern, die ohnedies unter Wasserknappheit leiden.
Der WWF rät daher nicht zum kompletten Verzicht, sondern zu einem Umdenken und einer Reduktion des Fleischkonsums. Statt viel Fleisch, Kaffee und Soja von minderer Qualität zu konsumieren, sollten wir lieber Fair-Trade-Kaffee kaufen und unser Fleisch vom Biobauern unseres Vertrauens beziehen. Dies würde positive Effekte auf die Umwelt haben, ohne einen vollständigen Verzicht zu bedeuten.

Verena Pichler

Verena Pichler

Verena Pichler ist selbstständig und Online-Chefredakteurin der Ursache\Wirkung. Sie wuchs mehrsprachig auf und absolvierte ihren Bachelor in Soziologie an der Universität Wien und anschließend ihren Master in „Globalisierung, Umwelt und sozialem Wandel“ an der Universität Stockholm. Si...
Kommentare  
# Taiwa Kakunen 2016-03-29 12:39
Da ich nicht weis was werden würde, kann ich diese Frage nicht beantworten. Was aber zu berechnen ist, dass wäre folgendes: Wir produzieren derzeit soviel vegetarische Nahrung, dass sie von der Menge her für etwas 12 MRD Menschen reichen würde. Das jeden Tag Tausende Menschen sterben und allein alle 7 Sekunden ein Kind verhungert liegt zum größten Teil daran, dass wir diese Nahrung zum Großteil an unsere Nutztiere verfüttern. Wir setzen unsere Resorcen falsch ein! Klar gibt es Bereiche auf dieser Erde, wo keine vegetarische Nahrung zur Verfügung steht und die Menschen Fleisch essen müssen, um zu überleben. Aber nicht bei uns „wink“-Emoticon Alle (und das sind sehr viele) die sich weiterhin mit Fleisch ernähren und es nicht müssten, sind an dem Tode der verhungernden Menschen Mitschuld !!!!!!
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# Taiwa Kakunen 2016-03-29 12:40
Auch wenn ihr mich jetzt beschimpft ... spart euch die Kraft, denn es ändert ja nichts an der Tatsache das ihr selbst entscheidet, was ihr esst ;)
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# Isolde Sb 2016-03-29 12:40
sich vegetarisch ernähren ist eine gute Sache und ich ernähre mich weitestgehend vegetarisch. Aber der Ratschlag des WWF's ist realistischer und wäre schon ein gewaltige Verbesserung in der Zukunft!
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# Taiwa Kakunen 2016-03-29 12:41
Der Ratschlag des WWF mag ein guter Anfang sein, jedoch kommt für mich nur eine weitestgehende Leidfreie Ernährung in Frage. Kein Fleisch essen bedeutet, kein töten von Tieren, kein Leid erzeugen und weniger verhungende Menschen. Es muss niemand wegen mir auf Fleisch verzichten. Es sollte sich nur jeder darüber klar sein, dass er beim Verzehr von Fleisch Leid erzeugt und die Kette des Leid erzeugen weiter geht! Mehr nicht ;-( Meine Meinung dazu ist aber nur meine Meinung und jeder darf seine eigene Meinung haben :D
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# Isolde Sb 2016-03-29 12:42
Taiwa Kakunen Ich stimme als Buddhistin mit Ihnen überein. Nur wir sind nicht die ganze Welt und wenn man berücksichtigt wie traurig die aktuelle Situation ist, wäre ich persönlich schon froh die Entwicklung ginge in die Richtung, die der WWF rät.
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