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Achtsamkeit & Meditation

Menschen sind von der Gemeinschaft, in der sie leben, abhängig. Der hiermit verbundene Konformitätsdruck kann zu Konflikten führen. Manchmal stimmt dann das, was in der Gruppe für wahr gehalten wird, nicht mit der Wirklichkeit überein und scheinbare Wahrheiten sind Lügen.

Solomon Asch hat in den 1950er-Jahren sogenannte „Konformitätsexperimente“ durchgeführt.Die Teilnehmer sollten angeben, welche von drei Linien die gleiche Länge hatte wie eine Vergleichslinie. Wenn man Teilnehmer der Gruppe aufforderte, absichtlich eine falsche Antwort zu geben, setzte es andere unter Druck, ihre Antwort der Gruppe anzupassen und ebenfalls eine falsche Antwort zu geben. Noch aufschlussreicher war ein faszinierendes Experiment, von dem Victoria Horner und Andrew Whiten berichteten: Sowohl Menschen als auch Schimpansen sind in der Lage, komplexe Handlungsabläufe, die sie bei anderen Primaten beobachten, zu imitieren. In einer Studie setzte man Menschenaffen und Kinder im Labor vor eine Box, an der eine Versuchsleiterin mit verschiedenen Hebeln und Knöpfen hantierte. Die Versuchsleiterin führte in einer bestimmten Reihenfolge fünf Schritte durch und öffnete anschließend an der Unterseite der Box eine Schublade, die eine Belohnung – zum Beispiel ein Stück Schokolade – enthielt. Sowohl die Affen als auch die Kinder wurden anschließend vor eine gleich aussehende Box gesetzt. Es zeigt sich, dass beide Gruppen die Handbewegungen in der von der Versuchsleiterin vorgegebenen Reihenfolge wiederholten. Im letzten Schritt nahmen sich Affe und Mensch die Süßigkeit.

Wunsch nach Selbsterhalt

Wenn dieses Experiment nun mit einer transparenten Box aus Plexiglas durchgeführt wird, die den Mechanismus des Apparats sichtbar macht, ergibt sich ein erstaunlicher Befund: Schimpansen lassen die überflüssigen Schritte weg. Kinder folgen dagegen in der Regel den Vorgaben des Vorbilds und kopieren alle vorangehenden Schritte der Versuchsleiterin; sie ignorieren die offensichtliche Kausalität. Neben dem Selbsterhalt und der damit einhergehenden möglichst effizienten Befriedigung von Bedürfnissen erhält beim Menschen im Vergleich zu Primaten das geteilte sprachliche und symbolische Handeln stärkere Bedeutung. Sich im Fluss der sozialen Erwartungen zu bewegen, erscheint für uns überlebenswichtig. Infolgedessen können Worte, Symbole oder Rituale in ein Spannungsverhältnis zu anderen kognitiven Modalitäten geraten. Gesten und Worte eines sozial bedeutsamen Menschen können dadurch gewichtiger erscheinen als das, was man selbst unmittelbar wahrnimmt. Gleiches gilt für das, was wir für richtig halten. Hier überschreiben die Haltungen und Handlungen unserer Vorbilder nicht selten das, was zuvor aufgrund eigener Urteile als gut und wahr eingeschätzt worden ist. Was wir glauben, erscheint für uns wichtiger als das, was wir sehen oder wissen. Leider wirken diese psychologischen Mechanismen auch in spirituellen Gemeinschaften, was es schwierig macht, Machtmissbrauch, Lügen und Fehlverhalten des leitenden Personals zu problematisieren. Herr Martini beispielsweise, der mehr als zehn Jahre bei Rigpa aktiv war, artikuliert deutlich die kognitive Dissonanz. Rigpa ist eine buddhistische Gruppierung, die von 2017 an durch einen Missbrauchsskandal schwer erschüttert wurde. Mitglieder warfen dem Gründer und Leiter Rigpas, Sogyal Rinpoche, sexuellen Missbrauch und die Veruntreuung von Spendengeldern vor. Ich habe Herrn Martini im Rahmen einer Untersuchung über die Strukturdynamiken, die Missbrauch in Gruppen zugrunde liegen, kennengelernt und ihn interviewt. Er äußerte sich dazu wie folgt: „Ja, der Sogyal macht da seine eigenen Sachen oder lebt im Luxus oder hat halt irgendwie Frauengeschichten oder so was. Aber ich will so ’ne Sachen nicht nachprüfen. […] Ich versuche, mir die Sachen nicht anzugucken, weil ich habe keine Lust, so ’ne Zweifel zu haben.“

Lügen

Unwahrheiten fühlen sich nicht unbedingt wie Lügen an

Insbesondere neigen Menschen dazu, zugunsten von Führungspersönlichkeiten der eigenen Gruppe über offensichtliches Fehlverhalten hinwegzusehen und dabei auch Trugbilder als richtig zu empfinden. Unwahrheiten, die im Interesse von Gruppenloyalitäten aufrechterhalten werden, wie es etwa in politischen oder religiösen Zusammenhängen geschieht, fühlen sich deshalb nicht unbedingt wie Lügen an. Auch der Buddhist Stephen Batchelor, der sich vom traditionellen Buddhismus entfernt hat, kennt diese denkwürdige sozialpsychologische Verfassung, nämlich als er fälschlicherweise vom Wunder eines tibetischen Lamas erzählte: „Schon während ich sprach, wusste ich, dass ich nicht die Wahrheit sagte. [...] Noch mehrere Jahre lang ging ich mit dieser Lüge hausieren. Es war mein Lieblingsbeispiel (das einzige) für die übernatürlichen Kräfte der tibetischen Lamas, das ich selbst miterlebt hatte. Aber wann immer ich es erzählte, fühlte es sich seltsamerweise nicht wie Lügen an. [...] Ich vermute, dass meine Lüge sich nicht wie eine Lüge anfühlte, weil sie dazu diente, eine größere Wahrheit zu bestätigen, an die ich glaubte.“ So verstörend es auch sein mag, es stimmt wohl, was Heinz von Foerster, der österreichische Physiker, Kybernetiker und Philosoph, sagte: „Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners.“ Denn unser Bewusstsein ist nicht primär darauf ausgerichtet, eine objektive Wirklichkeit zu erkennen. Es ist vielmehr darauf spezialisiert, mit sozialen Dilemmata und den hiermit einhergehendenUnsicherheiten umzugehen. Damit gilt aber auch: Jeder und jede von uns ist für diese Prozesse anfällig, und das ist vollkommen normal. Denn die Evolution hat uns zu Wesen gemacht, die chronisch ihren eigenen Illusionen aufsitzen. So möchten sie beispielsweise an die Führer ihrer Gemeinschaften glauben, was immer diese auch tun. Obendrein sitzen wir dem naiv realistischen Selbstmissverständnis auf, ein Ich zu haben.


Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung № 125: „Geist & Gehirn"

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Unsere Vorstellung von uns selbst ist eng mit den sozialen Normen, Erwartungen und Rollen verbunden, die in unserer Kultur existieren. Wir passen uns oft an diese Konzepte an und übernehmen sie als Teil unserer Identität. Das bedeutet, dass unser Selbstkonzept nicht isoliert von sozialen Einflüssen betrachtet werden kann, sondern vielmehr durch sie geformt wird. Wie lassen sich die kognitiven Dissonanzen und die daraus resultierenden negativen Folgen überwinden? Die Antwort lautet: Erkenne dich selbst. Lerne deine eigenen emotionalen und kognitiven Prozesse kennen und übe dich darin, den hiermit einhergehenden Tendenzen nicht nachzugeben. Lerne, die damit verbundene Unsicherheit – sprich: die Leere – auszuhalten. Genieße die Einsamkeit und mache dich von sozialer Klebrigkeit unabhängig.

Ein Weg: Vipassana-Meditation

Hier kann ein Weg die Übung der Vipassana-Meditation, der Einsichts-Meditation, sein. Ihr Ziel ist es, „die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind“. Doch dies bedarf einer lebenslangen Übung, da die soziale Klebrigkeit, die unsere Illusionen und Selbsttäuschungen immerfort nährt, auf tiefster Ebene in uns verwurzelt ist. Sich selbst zu erkennen, bedeutet also auch, zu verstehen, dass gerade das, was wir aus tiefstem Herzen lieben und glauben, eine Illusion sein kann.

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Werner Vogd

Werner Vogd

Werner Vogd ist ein deutscher Soziologe, Biologe und Anthropologe. Er ist seit 2008 Professor für Soziologie an der Universität Witten/Herdecke.
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