Lu Jong, das tibetische Heilyoga, schafft es, durch fließende Bewegungen den Geist zu beruhigen.
Der Geist beeinflusst den Körper, und der Körper beeinflusst den Geist. Wie schwierig es sein kann, seinen Geist zur Ruhe zu bringen, weiß jeder Meditierende. Warum also nicht den Körper zur Hilfe nehmen und in Bewegung meditieren? Lu Jong ist genau das. Die sanften, fließenden Bewegungen des tibetischen Heilyogas öffnen die Kanäle und Chakren. Sie helfen, zur Ruhe zu kommen.
„Lu Jong“ ist tibetisch und heißt auf Deutsch nichts anderes als Körperschulung. „Lu“ bedeutet so viel wie Körper, und „Jong“ ist Schulung oder Transformation. Heilyoga ist eine uralte Praxis aus dem buddhistischen Tantrayana und den Traditionen des tibetischen Bön. Eremiten halten sich seit Jahrtausenden mit solchen Körperbewegungen gesund und nutzen diese auf dem spirituellen Pfad.
Die einfachen, wirklich für jeden geeigneten Übungen basieren auf dem Wissen der Tibetischen Medizin, die den Menschen als Einheit von Körper und Geist begreift. Und so verbindet sich in Lu Jong Position mit Bewegung, Methode mit Weisheit, das Männliche mit dem Weiblichen. Und natürlich mit der Atmung.
Diese Mischung ist es, die tiefe Ruhe bringt. Sie macht es einfach, Gedanken loszulassen und im Körper anzukommen. Die Form, die Position, bereitet den Körper vor, während die fließenden Bewegungen an verschiedenen Punkten Druck ausüben und wieder reduzieren. Durch mehrfache Wiederholung entfalten sie in Kombination mit gezielter Atmung ihre Wirkung. Sie öffnen so, wie durch eine innere Massage, die Kanäle. Dadurch entsteht mehr Klarheit, mehr Ruhe, mehr Bewusstheit, Zufriedenheit und Vitalität, mehr Mitgefühl und Liebe. Lu Jong ist Meditation in Bewegung. Es schärft die Sinne, mobilisiert die Energien und lässt uns den Augenblick wahrnehmen.
Yoga ist ein elementarer Teil der tibetisch-buddhistischen Praxis des Tantrayana. Davon zeugen auch jahrhundertealte Wandmalereien im Lukhang, einem Tempel hinter dem Potala, dem Palast des Dalai Lama in Lhasa. Sie zeigen, dass der Körper auch im tibetischen Buddhismus als Mittel angesehen wird, um den Geist zu beeinflussen, um die subtilen Energien und Winde zu kontrollieren.
Die uralte Praxis des Lu Jong fand durch den tibetisch-buddhistischen Meister Tulku Lobsang Rinpoche vor mehr als 25 Jahren ihren Weg in den Westen. Schon in frühester Jugend interessierte sich Tulku Lobsang für diese Bewegungsübungen seiner Heimat und erhielt Belehrungen von Meistern aller Traditionen des tibetischen Buddhismus. Für den Westen stellte er aus seinem reichen Wissen spezielle Übungen zusammen, die ihm für die moderne Lebenswelt hilfreich erschienen. Er nutzt dabei die Essenz jeder Bewegung, damit auch Menschen mit nicht allzu flexiblen Körpern davon profitieren.
Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung №. 117: „Meditation"
Heraus gekommen sind 21 Übungen, die sich in vier Gruppen gliedern. Die erste, sozusagen die Basis des Lu Jong, sind die Übungen der Fünf Elemente Raum, Erde, Wind, Feuer und Wasser. Sie gleichen die Elemente im Körper und Geist aus und wirken so zutiefst auf das Wohlbefinden. Die zweite Gruppe widmet sich allen fünf Körperteilen, vom Kopf bis zu den Beinen. Eine weitere löst speziell Blockaden der Vitalorgane. Die Übungen der vierten Gruppe widmen sich klassischen Problemen wie Verdauungsstörungen, Erschöpfung oder Depression. Eine dieser Übungen ist „Norbu Lenpa“: „Das wunscherfüllende Juwel erhalten“.
So sehr Lu Jong auf den Körper und die Probleme wirkt, es ist weitaus mehr als ein simples Mittel, um sich beweglich zu halten oder seinem Körper etwas Gutes zu tun. Das ist lediglich die eine Ebene. Die zweite Ebene ist die geistige. Sie bewirkt spirituelle Veränderung. Eine Veränderung, die immer tiefer geht, jeden Tag ein Stückchen mehr. So hilft das eine dem anderen: Der Körper beeinflusst den Geist, der Geist den Körper. Und nach einer schönen Runde Lu Jong ist es sehr viel einfacher, in die meditative Ruhe zu gehen.
NORBU LENPA – DAS WUNSCHERFÜLLENDE JUWEL ERHALTEN Hilfreich bei Depressionen, Traurigkeit und Wut, verbessert die Stimmung Position: Bewegung:
LUNG RO SEL
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