Die Gestalttherapeutin und Autorin Marie Mannschatz stellt sich die allgemein bekannte Frage: „Bin ich glücklich ?“
Die großen Lamas und Rinpoches, die Meister im Osten und Westen, beginnen ihre Belehrungen gerne mit Erörterungen über das Glück und den Tod. Sie wissen aus eigener Erfahrung, dass Menschen das Glück anstreben und Leid vermeiden möchten. So fangen sie unsere Aufmerksamkeit mit Nachdenken über das Glücklichsein, noch bevor sie die bohrende Frage stellen: Wer bin ich? Machen wir uns Gedanken über das Woher, Wohin und Wozu, wenn wir glücklich sind? Nein! Wenn ich glücklich bin, erübrigt sich die Suche nach dem Sinn des Lebens und der Anzahl der Wesenheiten, die sich unter dem Dach meines Ichs versammelt haben. Dem Glücklichen gehört die Welt so, wie sie ist, der fragt nicht: Wer bin ich?
Überall in der Welt erforschen Wissenschaftler, was uns Glücklichsein beschert.
Der Soziologe und Sozialpsychologe Ruut Veenhoven von der Erasmus Universität Rotterdam sammelt auf einer Internetdatenbank empirische Daten über das Glück: www.worlddatabaseofhappiness.eur.nl (a continuous register of scientific research on subjective appreciation of life). Ruut hat festgestellt, dass wir Wasser, Nahrung, eine gute gesundheitliche Versorgung, Freiheit sowie die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Mitbestimmung zum Glücklichsein brauchen. Aber, sagt Ruut, das ist noch längst nicht alles. Sind diese Grundbedingungen erfüllt, dann müssen wir herausfinden, wie sehr ein Mensch das Leben liebt, das er führt. Bitte lassen Sie sich diesen Satz auf der Zunge zergehen. Das ist die Zauberformel für Glücklichsein. Es gibt nur noch einen kleinen Haken, denn die Liebe zum Leben, sprich: unser Glück, ist abhängig von dem Bild, das wir von uns selbst haben. Befindet sich unser alltägliches Dasein in Übereinstimmung mit unserem Selbstbild, sind wir glücklich. Liegt eine große Kluft zwischen dem, was wir sein möchten, und dem, was wir sind, macht es uns unglücklich.
Da sind wir wieder bei der Frage: Wer bin ich? Welch ein Bild habe ich von mir? Erst wenn ich das weiß, kann ich glücklich sein. Heerscharen von Weisen haben sich den Kopf darüber zerbrochen und keine klare Antwort gefunden. Vielleicht ist es deshalb so schwierig, ein Glück zu finden? Genau genommen sehe ich nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir vergessen alle Fragen zum Status quo von Selbst und Glück und schätzen uns dumm, aber glücklich, oder wir streben nach Weisheit, nach der Erkenntnis der Lichtnatur des Geistes, um aus unmittelbarer Erfahrung zu unterscheiden, welche Gedanken und Handlungen zu echtem Glück beitragen und welche nicht. Nun müssen Sie nur noch sagen, welchen Weg Sie wählen. Die Lamas, Rinpoches und Meister dieser Welt sind schon mal vorangegangen.
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