Hier finden Sie einen Auszug von "Ein Ort für das Bewusstsein" von Cyril Costines, aus Ursache\Wirkung №. 130: „Stille".
Schwerelos in körperwarmem Salzwasser schweben, umgeben von völliger Dunkelheit und Geräuschlosigkeit. Ein Bewusstseinsforscher erklärt, warum Floating das neue Meditieren sein könnte.
Stille ist weit mehr als die bloße Abwesenheit von Geräuschen. Sie ist ein komplexes Phänomen, geprägt durch kulturelle, kontextuelle und subjektive Erfahrungs- und Bedeutungsaspekte. Der Komponist John Cage, inspiriert von der Zen-Tradition, betrachtete Stille nicht als akustisches, sondern als mentales Phänomen, das Aufmerksamkeit und Bewusstheit erfordert. Sein Werk 4'33'' verdeutlicht die fließende Grenze zwischen Klang und Stille und regt zum Nachdenken darüber an, wie Erfahrungen von Stille überhaupt ermöglicht werden können.
Während Meditation eine bewährte Methode ist, um Stille zu erleben, bietet „Floatation-REST“, „Restricted Environmental Stimulation Technique“, eine niedrigschwellige Alternative, die auch Menschen mit eingeschränkter mentaler Autonomie oder psychischer Belastbarkeit tiefe Stilleerfahrungen ermöglicht. Diese Methode basiert auf sensorischer Deprivation in einem Isolationstank. Darin schwebt man schwerelos in körperwarmem Salzwasser, umgeben von völliger Dunkelheit und Geräuschlosigkeit.
Der Forscher John Lilly entwickelte in den 1950er-Jahren den Floating -Tank. Er untersuchte die phänomenologischen und psychologischen Effekte reizarmer Umgebungen. Lilly zog dabei Vergleiche zu Meditation sowie zur Einnahme psychotroper Substanzen wie LSD und Ketamin, um Parallelen zwischen diesen veränderten Bewusstseinszuständen aufzuzeigen.
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Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung №. 130: „Stille"
Die Wirkungen von Floatation-REST variieren je nach individueller Absorptionsfähigkeit und durchlaufen oft mehrere Phasen. In der Anfangsphase gewöhnen sich die Anwender an die fehlenden Außenreize und erleben verstärkte interozeptive Wahrnehmungen, das heißt des Körperinnern, etwa des Atems und Herzschlags.
Mit fortschreitender Zeit nehmen das Gedankenwandern und die körperliche Anspannung spürbar ab. Später treten häufig veränderte Bewusstseinszustände auf, die – wie die Psychologin Helena Hruby und Kollegen kürzlich veröffentlichten – zu einer veränderten Wahrnehmung von Zeit und Raum sowie einer Auflösung der Körpergrenzen führen können. Diese Zustände zeichnen sich weiterhin durch tiefe Ruhe, deutliche Stressreduktion und vollständige körperliche Entspannung aus.
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Foto © Cyril Costines
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