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Hier finden Sie einen Auszug von "Bäume, die den Krieg überdauern werden" von Sinah Radovanovic, aus Ursache\Wirkung №. 122: „Resilienz".

Zen-Mönch Sergej Washin Tsarenko liebt seine Hafenstadt Odessa und harrt auch im Krieg hier aus. Um ein Zeichen für das Leben zu setzen, pflanzt er Bäume und sorgt mit einer Gruppe engagierter Freiwilliger für sie.

„Die Bäume brauchen viel Aufmerksamkeit,“

schildert Sergej Washin Tsarenko, der sich auch in der Zeit des Ukraine-Kriegs in der Nichtregierungsorganisation Green Coast Project in Odessa engagiert, „vor allem wenn sie noch ganz klein sind. Wasser ist ihre Nahrung und wir sind dafür zuständig, sie zu versorgen.“ Er spricht von den Bäumen, als wären es seine Kinder. Das Projekt, vor sieben Jahren von Natalia Khryschenyuk ins Leben gerufen, sei wichtig für sein Herz und seine spirituelle Praxis: „Bäume zu pflanzen ist eine friedliche Handlung, wir sollten Gutes tun und nichts zerstören.“

„Wir sind für den Frieden und setzen mit unserem Projekt ein starkes Zeichen.“

In den letzten Jahren haben sich die Freiwilligen ein- bis zweimal pro Woche getroffen und etwa 1.500 Bäume in Odessa gepflanzt. Einige Bäume sterben zwar, aber viele überleben und schmücken nun die Küste. Ihre Wurzeln halten die Erde zusammen und machen sie gesund, außerdem spenden Bäume Sauerstoff, und das sei gut für Odessa und die Welt. „Wir sind für den Frieden und setzen mit unserem Projekt ein starkes Zeichen, im Alltag sowie in Zeiten des Kriegs. Natürlich kann ich es nachvollziehen, dass einige zu den Waffen greifen. Aber ich könnte das nicht, das wäre nicht im Einklang mit meiner Praxis. Ich pflanze lieber Bäume“, sagt Sergej.

Bäume

Zen-Mönch Sergej Washin Tsarenko pflanzt Bäume an der Küstenpromenade in Odessa © Sinah Radovanovic

Entlang der Promenade patrouillieren ukrainische Soldaten, und neben den Bäumchen gibt es einige Schützengräben. Der Krieg und die friedliche Realität vermischen sich. Das Meeresrauschen, spielende Kinder am Strand und ein volles Café lassen die Gewalt weit weg erscheinen. Doch dann: ein Flugzeug am Himmel, daraufhin zwei laute Knalle. „Ah, das ist nur die ukrainische Abwehr, die haben sicherlich etwas abgeschossen“, erklärt Sergej. Wahrscheinlich geben die Bäume und seine Zen-Praxis ihm die nötige Erdung in diesen Situationen.

Den ganzen Artikel finden Sie hier:


Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung №. 122: „Resilienz"

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Sinah Radovanovic studierte Philosophie und Psychologie an der Uni Hamburg und widmet sich nun der Musik. Reisen zählt zu ihrer Leidenschaft: Palästina, Libanon, die Zentralafrikanische Republik, Kamerun, Indien, Japan, um nur einige Reiseziele zu nennen. Sie praktiziert Soto-Zen seit 2015.

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